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Baukonstruktionen für Maschinenbauer und Chemiker.
Im Winter 5 Stunden Vortrag, im Sommer 4 Stunden Übungen:
Professor Bareiss.
Encyklopädischer Kurs.
Baumaterialien. Rohmaterialien. 1) Steine: a. na
türliche: massige, thonige, kalkige, Trümmergestein, b. künst
liche : Luftsteine, Backsteine, Mörtelsteine, Hochofenschlacken.
2) Holz: Laubholz, Nadelhölzer. 3) Metalle: Eisen, Kupfer,
Zink, Zinn, Blei, Legirungen. Bindemittel: Kalkmörtel, Luft
mörtel, Wassermörtel, Gypsmörtel, Lehmmörtel, bituminöse Mör
tel. Kitte. Nebenmaterialien: Öle, Farben, Glas etc.
Baukonstruktionen. Der Rohbau. 1) Die Wände.
a. massive Wände: Mauern aus künstlichen Steinen; Mauern
aus natürlichen Steinen: Gussmauerwerk; Verblendmauerwerk;
b. Wände aus Holz: Blockwände; Fachwerks- oder Riegelwände.
2) Die Decken: steinerne, hölzerne, eiserne Decken. 3) Dächer:
von Holz, von Holz und Eisen, durchaus von Eisen. 4) Fundi-
rungen. Der Ausbau, a. Vollendung der Wände und Decken,
b. Fussböden. c. Eindeckung der Dächer: Steindächer, Metall
dächer, Dächer mit bituminösen Stoffen, d. Verschluss der Thür-
und Fensteröffnungen: Thüren, Fenster, Läden, e. Treppen.
Angewandte Perspektive.
In 2 aufeinanderfolgenden Kursen von je 2 Stunden: Professor Seubert.
Perspektivische Darstellung von einzelnen Architekturtheilen,
ganzen Gebäuden, Gebäudekomplexen (Innen- und Aussenansich-
ten) mit Angabe der Schatten.
Bauformenlehre.
2 Stunden Vortrag und 4 Stirn den Übungen: Professor Reinhardt.
Ordnungen der Griechen und Römer und der Renaissance
nach allgemeinen Verhältnissen. Aufeinanderstellung der Ord
nungen. Sonstige Kombinationen. Unterbau, Gurt- und Bekrö
nungsgesimse. Fenster- und Thürbildungen. Ganze Gebäude-
theile in Horizontal- und Vertikalentwicklung. Vorhallen. Ve-
stibules. Treppenanlagen. Verbindung derselben mit den In
nenräumen, Bildung von Sälen etc.
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Baageschichte I.
2 Stunden Vortrag und 4 Stunden Übungen: Professor Reinhardt.
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a. Baukunst der Griechen. Vorläufer der griechischen
Baukunst. Entwicklung und Ausbildung der dorischen und jo
nischen Tempelarchitektur. Sonstige Monumente.
b. Römische Architektur. Etruskische Baukunst als
Vorläuferin der römischen. Charakteristisches Wesen der römi
schen Architektur gegenüber der griechischen Struktur. Römi
sche Konstruktionsweise. Die Bauformen der Römer. Die Mo
numente derselben.
c. Altchristliche Baukunst. Basilikenbau in Rom und
Ravenna. Centralbauten im weströmischen Reich. Basilikenbau
im Orient. Centralbauten im Osten und deren Ableger im
Abendland bis zur carlovingischen Periode.
Baugeschichte II.
2 Stunden Vortrag und 4 Stunden Übungen: Professor Reinhardt.
a. Architektur des Mittelalters. Entwicklung und
Ausbildung der kirchlichen Baukunst des Mittelalters in Frank
reich vom 10.—16. Jahrhundert in Grunddisposition, Wölbung
und allgemeinem Aufbau. Betrachtung und Entwicklung der
Detailformen der hauptsächlichsten Bautheile.
Die mittelalterliche Baukunst in Deutschland (und speziell
Württemberg) in der eigenartigen Entwicklung des romanischen
Styls.
Die mittelalterliche Baukunst in Italien.
b. Renaissance in Italien. Kirchenbau: Langbau.
Centralbau. Profanbau.
Die Vorträge in Baugeschichte I. und II. sind stets von
eingehenden Demonstrationen an der Wandtafel begleitet, wo
durch neben der Veranschaulichung eine Übung der Studirenden
im Skizziren bezweckt wird.
Die Übungen bestehen in der graphischen Darstellung bau