Full text: Programm des Königlich Württembergischen Polytechnikums zu Stuttgart für das Jahr 1887 auf 1888 (1887)

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Gegenstand der Übungen sind die sämmtlichen im Vortrag I 
behandelten Messungen. 
In den Übungen I haben ausserdem die Studirenden der 
Fachschule für Bau-Ingenieurwesen Gelegenheit, Wassermessungen 
auszuführen. 
II. (zunächst für Bau-Ingenieure): 1 Nachmittag. 
Bedingung der Zulassung: gleichzeitiger oder vorhergegangener 
Besuch des Vortrags II. Ausserdem sind genügende Kenntnisse 
in Polygonometrie und in praktischer Geometrie I* durch eine 
am Anfang des Sommersemesters stattfindende Prüfung nachzu 
weisen. 
In diesen Übungen werden die im Vortrag II. behandelten 
Messungen ausgeführt, so dass in ihnen das Material für die 
Zahlenbeispiele des Vortrags II. gewonnen wird. 
Den Abschluss der Übungen zur praktischen Geometrie bildet 
eine 14tägige geodätische Exkursion zu Anfang der Herbst 
ferien, bei welcher die Studirenden noch mehr, als dies in den 
Übungen I. und II. möglich ist, selbständig mit den verschie 
denen Messinstrumenten arbeiten. An dieser zunächst für Bau 
ingenieure bestimmten Exkursion können sich auch Studirende 
anderer Fachschulen, welche nur die Übungen I. besucht haben, 
betheiligen; es werden ihnen Aufgaben zur Bearbeitung über 
geben werden, welche ihren Bedürfnissen angepasst sind. 
Mar k s cheidekunst. 
Im Winter 1 Stunde Vortrag mit Übungen nach Bedarf: 
Professor Hammer. 
Voraussetzung: Praktische Geometrie I mit Übungen. 
Dieser Vortrag über die Elemente der Grubenmessungen 
wird von zwei zu zwei Jahren gehalten. 
Höhere Geodäsie. 
Im Winter 2 Stunden Vortrag: Professor Hammer. 
Das Erdellipsoid. Aufgaben der höheren Geodäsie. 
Haupttriangulirungen: Basismessung, Winkelmessung, Sig- 
BlBH———BMMB—BMHB—W—«MB8 
nalisirung, Bezeichnung der Dreieckspunkte. Überblick über die 
ausgeführten Haupttriangulirungen. 
Sphärische Berechnung der Dreiecke: Satz von Legendre } 
Additamentenmethode. Pothenot’sche Aufgabe. 
Ooordinatensysteme der sphärischen Geodäsie, Beziehungen 
zwischen denselben. Speziell: Soldner’sche Coordinaten und da 
rauf gegründete Berechnung der geographischen Coordinaten. 
Geodätische Linie und sphäroidische Geodäsie nach Bessel 
und Gauss. Sphäroidische Übertragung von Breite, Länge und 
Azimut. Berechnung einer Gradmessung. 
Präcisions - Nivellements. 
Theorie der Kartenprojectionen. 
Im Winter 1 Stunde Vortrag: Professor Hammer. 
Überblick über die Abbildungsmethoden von Kugel und 
Ellipsoid; einzelne geodätisch wichtige werden spezieller behandelt. 
Methode der kleinsten Quadrate. 
Im Sommer 3 Stunden: Professor Hammer. 
Grundzüge der Ausgleichungsrechnung mit vorwiegender 
Berücksichtigung praktischer Aufgaben. 
Als Zahlenbeispiele werden besonders geodätische gewählt 
werden. 
Neuere Geometrie. 
2 Stunden: Professor Dr. v. Baur. 
Lehre von projektivischen Punktreihen und Strahlbüscheln, 
vermittelst metrischer Beziehungen begründet. 
Projektivische ebene Figuren. Kollineation, Reciprocität. 
Polarsystem. Linien zweiten Grads als Ordnungskurven. 
Regelflächen und andere zweiten Grads. 
Nullsystem, Anwendung auf Statik. 
Theorie der Gleichungen. 
Im Winter 1 Stunde Vortrag, priv.: Repetent. Dr. Cranz.
	        

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