Full text: Die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen

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Vorhaben zur Durchführung zu bringen, wie das unserem Nachbarlande Baden nunmehr innerhalb 
dieser Zeitdauer vollständig gelungen ist, welches die Arbeit aufgenommen und während der 
Friedensperiode ununterbrochen fortgesetzt hat. Im allgemeinen Landesinteresse aber hat der 
Minister alles, was ihm ohne Verabschiedung der Mittel für das Kartenwerk möglich war, gethan, 
um wenigstens durch Aufnahme und Aufzeichnung von Kurvenlinien solider Bearbeitung der 
Eisenbahnprojekte die Hilfe zu gewähren, welche für die jeweiligen Projektierungsarbeiten nötig 
war. Mit sehr bescheidenem Aufwande wurde diese Grundlage für die Bearbeitung der Bahn 
projekte erhalten, denn es haben in Dankbarkeit für die Unterstützung, die ihnen von der Eisen 
bahnverwaltung bei dem Unternehmen des europäischen Präcisionsnivellements erfolgreich zu 
gewendet war, die Repräsentanten dieses Unternehmens anerkennenswerte Gegenseitigkeit geübt 
und es wurden in grosser Ausdehnung solche Höhenaufnahmen durch die Lehrer des Polytech 
nikums, von Bauer, von Zech und von Schoder und ihren Zöglingen bewerkstelligt und dieselben 
zugleich für weitere Kreise und Zwecke, für nächste und spätere Zeiten brauchbar eingerichtet und auf 
lithographischem Wege 
vervielfältigt und gegen 
mässigen Preis in den 
Handel gestellt. 
Eine von dem 
Obergeometer Schüle 
mit Geschick und Detail 
kenntnis bearbeitete In 
struktion über Aufnah 
men und Darstellung der 
württembergischenHori- 
zontalkurvenkarten, 
welche in Geltung ist 
und nach welcher zur 
Zeit ungefähr ein Zehn 
teil der Oberfläche des 
Landes zur entsprechen 
den Darstellung gelangt 
ist, gab Sicherheit für 
solide Erhebungen dieser 
Linien und Grundlage 
für allfällige technische, 
militärische, landwirt 
schaftliche und allge- 
meineGeschäftsaufgaben. 
Da sie mit dem 
Massstabe und der Aus 
stattung der schon früher 
in der Schweiz, Kurhessen und sonst in Norddeutschland und der neuerdings in Baden und Bayern 
gefertigten Karten dieser Kategorie übereinstimmen, so könnten diese unsere Aufnahmen in naher 
Zukunft einen integrierenden Teil einer deutschen Horizontalkurvenkarte im Massstabe von 
i : 25000 bilden! 
Nicht weniger als den Zwecken des Baudienstes wurde von dem Minister auch der Aus 
bildung des Maschinenwesens und des Fahrdienstes mit mehr oder weniger Glück nahegetreten. 
Ausser den Maschinen, welche in der ersten Zeit aus Amerika bezogen wurden, waren nur 
von der Esslinger Maschinenfabrik gefertigte Lokomotiven in Verwendung gekommen, bis in der 
zweiten Hälfte der sechziger Jahre sechs Tendermaschinen der Kraussschen Fabrik in München in 
Bestellung gegeben und von ihr bezogen wurden. Sie waren, besonders in ihrer Feuerungsanlage, 
zweckmässig konstruiert und solid gebaut, aber weniger den württembergischen Bahnvisieren und 
dem Bedürfnis angepasst, als jene, so dass sie dem Dienst auf der freien Bahn entzogen wurden und 
nunmehr nach vorgenommenen Aenderungen auf Bahnhöfen als Rangiermaschinen Dienste leisten. 
Der Maschinenfabrik Esslingen, welche durch ihre Vorsteher v. Kessler, Vater und Sohn, und 
durch ihren Konstrukteur Drük die Formen und Leistungen der Maschinen nach der baulichen 
Anlage der württembergischen Bahnen und den Verkehrsbedürfnissen in gediegenster Weise ein 
zurichten wusste, solide und dauerhafte Maschinen gegen verhältnismässige Preise lieferte, auf deren 
Beschaffenheit noch keinerlei Unfall zurückzuführen ist, verblieb auch fernerhin die Aufgabe, die 
für den württembergischen Betrieb nötigen Maschinen zu stellen, während die Anlieferung des 
Wagenparks an württembergische und auswärtige Fabriken, z. B. an die Wagenbauwerkstätten in 
Esslingen, Karlsruhe, Bockenheim etc. im Submissionswege übertragen wurden.
	        
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