I. Abteilung der Geschichte der württembergischen Eisenbahnen mit
Zerlegung derselben in 6 nach charakteristischen Merkmalen
getrennte Zeitabschnitte.
Verlauf der Eisenbahn Vorarbeiten unter Minister v. Schlayer und Direktor
v. Köstlin vom Jahre 1835 bis 1844.
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Erstes Kapitel.
Erstmalige Bearbeitung der Projekte über die Stammbahnen.
n den Jahren 1835 und 1836 hatte die Regierung von den Ständen in vorsorglicher
Weise für Eisenbahnvorarbeiten 100000 Gulden Vorschuss exigiert und genehmigt er
halten, und daraufhin die Majore von Berger und Duttenhofer, sowie den Generalmajor
Staatsrat von Seeger mit Studien und Terrainaufnahmen beauftragt. Nachdem noch
Oberbaurat von Bühler im Jahre 1835 den Vorschlag zum Bau einer Eisenbahn von Stuttgart durch
das Filsthal nach Ulm, nebst einem, auf ein barometrisches Nivellement gestützten Projekt vorgelegt
hatte, wurden weitere und bestimmte Weisungen zu Projektierungsarbeiten von der Regierung erlassen.
Mit Bezeichnung der allgemeinen Richtung, aber mit nur allgemeinen Direktiven über die
Bauform im einzelnen ergingen jetzt solche Aufträge an
A. den Oberbaurat von Bühler
1) zur Bearbeitung der Linien von Kannstatt durch das Neckar- und Filsthal über
die Alb nach Ulm;
2) von Sontheim nach Ulm und
3) von Ulm nach Friedrichshafen;
B. den General von Seeger
4) zur Bearbeitung der Bahnen von Kannstatt nach Sontheim,
5) von Kannstatt nach Eleilbronn,
6) von Eglosheim —
a) an die badische Landesgrenze in der Richtung nach Pforzheim und
b) nach Bruchsal.
Die Regierung hatte zwar beschleunigte Bearbeitung der Projekte verlangt und erwartet;
weil sie aber nicht in der Lage war, ihren Ingenieuren über den technischen Teil der Aufgaben
spezielle Vorschriften zu erteilen, und die Ingenieure sichere Anhaltspunkte für die Bearbeitung
ihrer Projekte noch nicht gefunden hatten, und in verschiedenen Zweifeln befangen waren, zogen sich