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16) Schräge Brücke über die Stuttgarterstrasse, schräg 21,40 Meter, normal 13,90 Meter
Lichtweite zwischen den Ortpfeilern bezw. erste und dritte Oeffhung 3,4 Meter,
zweite Oeffhung 14,58 Meter Lichtweite und 4,8 resp. 14,936 Meter Stützweite.
Der Oberbau besteht aus zwei Fachwerksträgern, je 25,0 Meter lang, in der Mitte
1,58, an den Auflagern 2,22 Meter hoch und 4,7 Meter Entfernung von Mitte zu
Mitte. Jeder Träger ist durch zwei grössere eiserne Säulen unterstützt.
17) Schräge Ueberfiihrungsbrücke der Hauptbahn, nächst dem Bahnhof Ulm
(siehe Hauptbahn).
“V. Bauperiode.
Fünftes Kapitel.
Murrthalbahn.
Technische Referenten: Morlok, nachher Abel; Administrativreferent: Grundier; Bau
periode: 1871—1879.
Die Murrthalbahn hatte der Minister Freiherr v. Varnbüler schon im Auge, als er ge
legentlich einer Dienstreise nach Krailsheim im Jahr 1868 den ihn begleitenden Oberingenieur der
Tauberbahn mit weitgehenden Aufnahmen des Terrains von Bietigheim gegen Osten, Norden und
Süden und mit entsprechenden Projektierungsarbeiten beauftragte und den eben in Krailsheim an
wesenden Professor Schoder zur Mitwirkung bei der Anfertigung der hiermit zu verbindenden
Horizontalkurvenkarten einlud.
Der damalige Auftrag wurde im Jahre 1871 erneuert, und auf Grund der erhaltenen Auf
nahmen und des neueren Befehls wurde das Projekt über diese Bahn bearbeitet. Die Murrthalbahn
war zusammenzusetzen aus den Bahnstrecken:
a) Bietigheim—Backnang mit Ludwigsburg—Beihingen;
b) Backnang — Hall oder Hessenthal mit Anschluss an die damals schon gebaute Bahn
Heilbronn—Krailsheim;
c) Waiblingen—Backnang.
Die Fertigung der generellen Projekte wurde, jenem erhaltenen Auftrag entsprechend, be
züglich der Teilstrecken a) Bietigheim — Backnang und Ludwigsburg—Beihingen, ferner deren
Fortsetzung b) Backnang—Gaildorf, Hall—Hessenthal von Oberbaurat Morlok, bezüglich des Teil
stücks c) Waiblingen—Backnang von Oberbaurat v. Abel bewerkstelligt. Dieselben mussten ihren
Ausgang von Bietigheim und zwar zugleich, mit Rücksicht auf einen Wunsch der Reichs- und der
Königl. Württ. Regierung, in der Art erhalten, dass sie eine durchlaufende Haupt- und Transitbahn
von Karlsruhe über Mühlacker—Bietigheim—Marbach und Backnang nach Krailsheim und Nürnberg
bilden konnte.
Für die Ablenkung der Teilstrecke c) Waiblingen—Backnang aus dem Bahnhof Waiblingen
war diese Station etwas westlich zu verlegen und als Inselstation einzurichten. Nach Ueber-
schreitung der Rems bei Neustadt hatte sie ihren Weg über Schwaikheim und Winnenden nach
Backnang zu nehmen. Dort mit der Bahn Bietigheim—Hessenthal vereinigt, erhielt die Murrthal
bahn ihre Fortsetzung im Weissach- und Murrthal über Oppenweiler und Murrhardt durch das
Fornsbachthal bis zu dem früheren Grenzwall; mittels Durchbohrung der sogen. Schanze und des
Kappelesbergs bei Gaildorf ihre Fortsetzung nach der Station Hessenthal, um dort mit der Bahn
Heilbronn—Krailsheim zusammengefügt zu werden.