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4) Leinbachbrücke und Feldweg bei Schwaigern, eine Oeffnung, 16,0 Meter im Licht
weit, 17,4 Meter Stützweite und 1,86 Meter hohe Fachwerksträger, mit 2,20 Meter
Entfernung von Mitte zu Mitte. Fahrbahn zwischen den Trägern.
5a) Schräge Brücke über den Mühlweg auf Markung Streichenberg, zwischen Gem-
mingen und Eppingen, eine Oeffnung, 12 Meter Lichtweite, 1,26 Meter hohe Blech
träger, 13,0 Meter Stützweite, Träger 3,80 Meter Abstand von Mitte zu Mitte. Fahr
bahn zwischen den Trägern.
5b) Brücke über eine Vizinalstrasse zwischen Gemmingen und Eppingen, eine
Oeffnung, 12,0 Meter Licht-, 13,0 Meter Stützweite, Blechträger 1,26 Meter hoch,
mit 3,88 Meter Abstand von Mitte zu Mitte. Fahrbahn zwischen den Trägern.
6) Wechselbahnhof Eppingen (badisch).
Mit 1155 Meter Länge, 108 Meter grösster Breite. Daselbst sind erstellt:
eine württemb. Lokomotivremise . 19,23 Meter lang, 12,04 Meter breit,
gemeinschaftl. Güterschuppen,
württemb. Teil 31,00 „ „ 11,00 „ „
VI. Bauperiode.
Viertes Kapitel.
Staatsbahnen II. Ordnung in Württemberg; Wasseralfinger Erzgrube.
Schon vorstehend ist erwähnt, wie über längere Zeit, besonders nach Abschluss des Staats
vertrags zwischen Württemberg und Baden über die Kinzigthalbahn gemeint war, es werde von
beiden Staaten gemeinschaftlich eine von Schiltach abzweigende Bahn über Schramberg zum Bodensee
und zum Oberrhein gebaut werden. Hierauf aber fand sich die Grossberzogl. badische Regierung
veranlasst, mit erheblich grösseren Ausgaben und ausschliesslich mit badischen Geldmitteln und auf
badischem Gebiet, eine solche Bahn von Hausach über Trieberg und Villingen vorzubereiten, zu
bauen und zu betreiben.
Württembergischerseits wurde nun aus naheliegenden Gründen der Gedanke aufgegeben,
eine Vollbahn von Schiltach aus in der bezeichneten Richtung herzustellen; dagegen wurde un
mittelbar nach Eröffnung der Gäubahn von dem Minister v. Mittnacht der Auftrag zur Bearbeitung
des Projektes einer Sekundärbahn zwischen Schiltach und Schramberg erteilt und derselbe hierauf
an Oberbaurat Morlok zur Erledigung überwiesen, worauf von demselben die bezüglichen Er
hebungen über die Bodenlage im Schiltachthal vorgenommen wurden. Da diese Sekundärbahn aber
nicht die erste in Württemberg ist, welche vom Staate und auf Staatskosten ins Leben gerufen
wurde, so erscheint es angezeigt, der ersteren zunächst den Blick zuzuwenden. Jene erste Sekundär
bahn mit 1 m Spurweite, welche schon im Jahre 1876 hergestellt wurde, ist die als erste Zahn
radbahn in Deutschland — vom Hüttenwerk Wasseralfingen zur Stiiferzgrube auf dem Braunenberg
erbaute Bergbahn!
Die Erbauung von Sekundärbahnen wäre für Württemberg schon früher angezeigt und
wesentlich nützlich gewesen; dieselben hatten aber lange Zeit in Württemberg keinen Boden ge
funden. Es war insbesondere der Abgeordnete und langjährige vielvermögende Referent der zweiten
Kammer, Moriz Mohl, der in allzugrossem Wohlwollen gegen die betreffenden Landesteile und im
Sinne ausgleichender Gerechtigkeit — weil er nämlich jeden Bezirk allen übrigen gegenüber für