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Murdſchel und die Bäckerfamilie Marquardt, welcher der Gründer des
Gasthofs Marquardt entſtammt. Es ſchließen sich an die Gaſtwirte: Braun,
Freytag, Röſer, Silber, Stücklen, Teichmann, Theurer.
Zum ſeßhafteſten Teil der Bevölkerung gehören im rebenumkränzten Tal
gewiß die Weingärtner; so sollen diese alten Familien, die Aldinger,
Baudiſtel, Klumpp, Ortlieb, Rühle, Schwab, Single,
St öckle und wie sie alle heißen, hier nicht vergeſſen ſein. –
Namen von Fremd en begegnen uns ziemlich häufig. Die eigentliche
Fremdenkolonie setzt ſich hauptsächlich aus drei Gruppen zuſammen. Die
erſte bildet das diplomatiſche Korps. Dem döſterreichiſchen Gesandten
H. v. Crumpipen, + 73jährig 1811, iſt ein Denkmal mit lateinischer
Inſchrift gewidmet von folgenden bei König Friedrich von Württemberg
(„Vindelicia!“) beglaubigten Vertretern fremder Mächte: Serra, Frank-
reich; Alopeus, Rußland; Verger, Bayern; Üchtriz, Sachsen; Girard,
Westfalen; Neumann, Österreich; Scholz, Preußen. Ferner wurden hier
beigesetzt der ſächſiſche Ministerresident Freiherr v. Wirsing, | 1842;
der bayrische Legationsrat v. Lindner, + 1845; die engliſchen Gesandt-
ſchaftsattachés Baron de Koster, f 1851 und v. Wellesley, + 1852;
der franzöſiſche Gesandtſchaftssekretär Marquis Fay de Lato ur Mau-
bourg, + 1849. – Nächstdem Russen in Hofdienſten vom Hofkaplan
Athanasieff, f 1823, bis zum Geheimrat N. M.v. Adelung, + 1878;
weiterhin Generalleutnant K. L. Freiherr v. Phull, Staatsrat v. Born,
General v. Schub ert, Generalkonsul A. v. Adelun g. Hier starb auch
ein ruſsiſcher Genieoffizier d e Résimont. – Dazu kommt noch eine
Anzahl von Privatleuten meiſt angelsächsiſchen Stammes.
Kulturgeſchichtlich beachtenswert sind endlich die bei uns heimiſch
gewordenen Familien romaniſchen, in erster Linie französiſchen Ursprungs,
wozu wir auch die aus Mömpelgard rechnen. Außer den ſchon beim Adel
erwähnten finden wir folgende bürgerliche: dem Namen nach Bressand,
weiter Barrier, Bertrand, Cailloud, Chambon, Chardon,
Chevalier, Duvernoy, Garnier, Gavard, Grammont, Lamotte,
Lebret, Plouquet, Sar wey (aus St. Gervais in Savoyen um 1550)
dazu die Bagnato, Frisoni, v. Larrinaga, de Millas, Miſani. ~
Aber nicht nur nach Namen und Lebensstellung der Abgeſschiedenen
fragen wir, auch ihre Grabmäler wollen betrachtet ſein, zumal wenn
es sich um einen altertümlichen Friedhof handelt. Selbst eine auswärtige
Autorität rühmt jett „den wundervollen Hoppenlaufriedhof in Stuttgart
mit seiner dicht von wucherndem Grün umſsponnenen vielleicht einzig-
artigen Sammlung klaſſizistiſcher Denkmäler“ ").
MI P. Cl emen, Schutz der Grabdenkmäler und Friedhöfe, 49. Flugschrift des