«S- Geschichte der Stadt -i*
JVeuffer, Ludwig, Regiltrators Sohn, Prediger am
kiesigen Klaitenbaus und Cöcbterlebrer, julctjt Stadtpfarrcr
am (Rünfter in Olm, Jdyllendicbter und OeberJetjer, 26. Ja
nuar 1769 bis 29. Juli 1839.
Schwab, 6u!tav, Sobn des profetlors an der Karls-
(chule und herzoglichen 6ebeim(ekretärs, profetfor am 6ber-
bard-Cudwigsgymnalium 1817 bis 1837, Pfarrer in Goma
ringen bis 1841, Stadtpfarrer an der kiesigen Ceonbards-
kircke und Hmtsdekan bis 1844, zuletzt Oborkonfiltorial-
und Studienrat, Dr. theol., 19. Juni ,792 bis 4. November
1850. Der unermüdliche Dichter und Schriftsteller auf den
verschiedensten Gebieten, der erste, der unser Schwaben, j
die Hlb und den Boden(ec würdig beschrieben, machte in
den 1820 er und 1830 er Jabren sein glückliches Reim,
Gymnafiumltrafje 51, zum „litterarischen Hauptquartier
Stuttgarts" (J. oben S. 61). Jm Liederkranz mit seinen
Schillerfeiern, im Verein für Errichtung eines Scbitlerdenk-
mals, im Museum etc. ging der treue, warmherzige Mann
„mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit auf jeden erfüllbaren j
Wunsch ein, förderte mit neidloser freude jedes aufstrebende
Latent" (R. Kraufj). Scbwabs Grabstätte auf dem stim
mungsvollen Roppenlaufriedbof wird noch immer viel
besucht; im Garten der Liederballe Hebt seine Büste, eine
andere am Hnfang der 1866 eröffneten Schwabitratze.
Hauff, Wilhelm, Sekretärs Sobn, übeolog, Erzieher
in General v. Hügels Raus, Redakteur des Lottaschen
Morgenblatts, 29. November 1802 bis 18. November 1827.
Lebt trotz der Rürze (eines Erden daseins in den Liedern
„Morgenrot" und „Steh ich in finstrer Mitternacht",
sowie in dem vaterländischen Roman „Lichtenstein" als
ein Liebling seines Volkes fort. Hn seinem Geburtshaus, |
Eberbardftratze 23 bat der Literarische Klub 1902 eine
Gedenktafel angebracht; auf dem Roppenlaufriedbof be
zeichnet ein felsbloch vom Liechtenstein das Grab, in welches
der liebenswürdige Dichter so früh gebettet wurde, in
welches ihm 1844 die Cochter, 1867 die Witwe nachgefolgt
lind. Seit 1873 bat seine Vaterstadt eine Rauffftralje. —
Ruch Wilhelms älterer Bruder, Hermann Hauff, Medi
ziner, Bibliothekar an der Landesbibliotbek, langjähriger J
Redakteur des Morgenblattes, geistvoller Schriftsteller, ist '
hier geboren und gestorben, 22. Huguft 1800 bis 16. Hugult
1865. (Roppenlaufriedbof.)
Zimmermann, Wilhelm, Schneidermeisters Sohn,
Professor an der polytechnischen und Oberrealschule, Hb-
geordneter zum Landtag und jum frankfurter Parlament,
in der Reaktionszeit entlassen, dann wieder Pfarrer, zuletzt
in Owen, durch seine Geschichtswerke mehr als durch seine
Dichtungen bekannt und wirksam, 2. Januar 1807 bis
22. September 1878.
pfizer, Gustav, Pauls (S. 80) Bruder, 1846 bis 1847
Professor am €berbard-Cudwigsgymnafium, 1848 führendes
Mitglied des Vaterländischen Vereins, 1849 Abgeordneter
für Stuttgart Hmt zur ersten verfaffungberatenden Landes
versammlung, ein gedankentiefer und gedankenschwerer
Dichter, 29. Juli 1807 bis 19. Juli 1890. (Pragfriedbof.)
v. Seckendorfs, freiberr Eduard, Kammerberrn Sohn,
Archivar, 3. Mai 1813 bis 19. Oktober 1875. Sein „Zivil-
prozesz", Parodie von Schillers Glocke, bat einst Beifall
gefunden.
Hcrwegb, Georg, Wirts und Kochs Sobn, 1837 aus
dem Cübinger Stift entfernt, Literat, seit 1839 meistens in
der Schweiz, mit den bekannten Schicksalen und Leistungen,
seit 1866 in Li echten tal bei Baden-Baden, 3t. Mai 1817
bis 7. April 1875.
Seubert, Adolf, s. oben S. 79.
Biller, Eduard, Buchhalters in Berg Sobn, seit 1860
kurze Zeit Professor der Landwirtschaft in Robenbeim,
darauf als kranker Mann in ländlicher Zurückgezogenheit
zu Buoch OA. Waiblingen lebend, einer unserer besten Dia
lektlyriker, 14. Dezember 1818 bis 18. November 1902.
jviüllcr, Karl (Otfried Mylius), Buchdruckers Sobn,
Herausgeber der „Erheiterungen", „Allgemeine familien-
jeitung“ u. a., fruchtbarer gewandter Erzähler, 8. februar
1819 bis 28. November 1889. (fangelsbachfriedbof.)
Hertz, Wilhelm, Handelsgärtners Sobn, Professor der
deutschen Sprache und Literaturgeschichte an der Cechnischen
Hochschule in München, als (Übertrager und Neuschöpfer
mittelalterlicher Dichtungen unerreicht, 24. September 1835
bis 7. Januar 1902.
Musiker.
Streicher, Job. Andreas, Steinbauers Sobn, ehrwürdig
als freund und Retter des jungen Schiller <782f., Con-
künftler und Klavierfabrikant zu Wien, 18. Dezember 1761
bis 25. Mai 1833. Seine Schrift: Schillers flucht von
Stuttgart und Aufenthalt in Mannheim (Stuttgart und
Augsburg 1836) ist eine Perle der Schillerliteratur.
[Zumfteeg, Emilie, des Kapellmeisters und Kompo
nisten Rudolf Zumfteeg Cocbter, Cicderkomponiltin, mit
M. Hauffs ülricbslied fortlebend, 9. Dezember 1796 bis
1. Hugult 1857. (Roppenlaufriedbof.)]
Benedict, Julius, des in Stuttgart gebotenen Bankiers
Moses Benedict, eines Karlsjcbülers, Sobn, Komponist,
lebte in London, 27. November 1804 bis 5. Juni 1885.
Detfch, Ludwig, des Malers Philipp friedrieb (S. 88)
Sohn, Musikdirektor in Heidelberg, später Mannheim,
Komponist, 26. April 1806 bis 28. Juni ,872.
^Schauspielerin.
Birch-pfeiffer, Charlotte, des Ros- und Domänen
rats Pfeiffer Cocbter, Schauspielerin zu München und Berlin,
auch dramatische Dichterin, 23. Juni 1799 (nicht 1800) bis
25. Hugult 1868.1
Baumeister.
Albrecht Georg (Hberlin Jörg), vermutlich Sobn
eines ,419 genannten „Jörg des von Mirtemberg Meister",
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