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auf der Stelle des Gebäudes ersetzen ließ, in welchem jetzt das K. Medizinalkollegium seinen
Sitz bat. Oer daneben gelegene Bauhof, schon 1394 genannt, wurde von Herzog Christoph
1560 auf den Curnieracher, an den großen See verlegt, 1586 und 1674 erneuert und erweitert
und unter König friedrich in die Kaserne der K. Leibgarde zu Pferd umgewandelt. Das
Landesgewerbemuseum fand 1896 dort seinen platz. ÖIo jetzt der Bazar in der Königstraße
steht, lag am Hirschgraben das von eigener Mauer umgebene Zeughaus mit der Käserei.
Hußerbalb des alten Cunzhofer Corturms, der zwischen der schon erwähnten Hlten Kanzlei und
dem Prinzenbau (s. unten) sich erhob, stand auf dem jetzigen Schloßplatz längs der Königftraße,
dem Königsbau gegenüber, das langgestreckte Jägerhaus, Sit; des Jägermeisters und seines
Gefolges, von Herzog Christoph errichtet, 1707—10 Wohnung der Grävenitz, zu Herzog Karls
Zeiten Absteigequartier von Standespersonen, die nicht im Schloß Herberge fanden, unter König
Friedrich von 1803—18 Ministerium des Auswärtigen. Daneben lagen die Hundeftälle, für
einige tausend Stück Kaum bietend, nebst der Wohnung des Küdenmeifters und feiner Knechte.
Daran schloß sich das herrschaftliche Viehhaus für Melk- und Schlachtvieh (von König friedrich
1803 für das Kriegsministerium eingerichtet), und ihm gegenüber, an der Stelle des Königsbaus,
das noch 1560 als „große Kelter“ bekannte, von Herzog friedrich umgebaute futterhaus, das
später Keitbaus, dann Cbeater, von Cbouret in den tonnengewölbten Redoutensaal umgewan
delt, 1855 abgebrochen wurde. Weiter aufwärts gegen die Kanjleiftraße, auf der Stelle des
Kronprinzenpalais, stand das fürftenhaus. Herzog (Brich hatte es 1505 seinem Erbmarschall
Cbumb von Deuburg geschenkt, nach mehrfachem Wechsel der Besitzer brachte es 1748 Herzog
Karl an sich und richtete es zum Witwenfit; für seine Mutter, nach ihrem Cod (1756) zur Auf
nahme fürstlicher Personen ein. Den dazu gehörigen Garten schuf er zu einem reich ausge
statteten botanischen Garten für seine Akademie um, ein Stück davon wurde 1782 die fürften-
ftraße, den Rest nahm seit 1810 die feldjägerhaferne ein, die dem jetzigen Postamt (1868—71)
platz machte. Die neben dem fürftenhaus gelegene 6ewölbsverwaltung diente zur Aufbewahrung
der Stoffe für die Bekleidung der Hofdienerschaft und ihrer Galaanzüge.
Das Bild dieser umfangreichen Anlagen, welche der hunftliebende Hof im Lauf der Zeit
zur Ausführung brachte, würde kein vollständiges sein, ließen wir nicht auf die Aufzählung der
Baulichkeiten die Schilderung ihrer unmittelbaren Umgebung folgen, die unter dem Damen
Lustgarten befaßt wird. Schon Graf Eberhard im Bart hatte, als er (1483) seinen Wohnsitz
in Stuttgart aufschlug, den Baumgarten südlich vom Schloß um ein namhaftes gegen Osten
erweitert und seiner frau, Barbara von Mantua, zu genießen gegeben. Er hieß von da an
der „Herzogin Garten“. Weiter südlich lag, auf dem Raum des jetzigen Waisenhauses, der
herzogliche Holzgarten. Ostwärts vom Schloß dehnte sich der schon 1451 erwähnte Ciergarten.
Herzog Christoph, der auf seinen Reisen die hochentwickelte Gartenkunst der franzosen und
Italiener kennen gelernt batte, übertrug sie mit solchem Erfolg nach Stuttgart, daß die von
ihm geschaffenen (von Herzog Ludwig nochmals vergrößerten und mit einer Mauer samt runden
Ecktürmen umschlossenen) Anlagen mit ihrem reichen Blütenschmuck seltener Pflanzen für die
schönsten in Deutschland galten und „das Paradies“ genannt wurden. 1553 legte er die erste
Orangerie in Deutschland mit einem heizbaren Gebäude für die (Überwinterung der Bäume an,
die er aus dem Süden kommen ließ: noch 1736 konnten 20000 Zitronen, Pomeranzen etc. an
den Hof geliefert werden. Der Lustgarten erstreckte sich in seiner späteren größten Ausdehnung
über den jetzigen runden See des oberen Schloßgartens bis zur Platanenallee. Vom alten
Schloß trennte ihn eine schmale Straße, die an ihrem oberen Ende (beim Zeitungskiosk in der
Königftraße) durch das falhentörcben, an ihrem unteren durch das Pfiftertörcben begrenzt war.
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