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recht ab dem spil tet, das man nit uff borg oder an ain kryde spile, dann umb das
so ainer also uff borg verspilt hett, soll man nit rechten oder recht ergen lassen.
Daß kainer große oder verderbliche spil tue, darinnen underschaid der
personeu nachdem er ains Stands reich oder arm ist angesehen soll werden.
So ainer dem spil obliegen oder nachziehen wolt und also gevarlich und
über die maß im luder leg auch so sein weib und kinder mangel hetten oder
sie nach dem allmusen gan ließ oder so er seine schuld nit zu bezalen hett
auch so ainer ob dem spil Gott oder sein Heilgen lesterte mit besen schwuern.
Och so jemand spilte usserhalb der würtzheusern und offnen trinkstuben
oder sonst an gevarlichen verborgen orten und die spiler also heimlich zusammen
schliefen (vgl. A.O. Art. 37 und 38).
Und weihe sehen, das sich ainer in den stücken ainem oder mer oder der
gleichen mißbruchte ouch so jemand seh, der inen fürschub, hilf oder uffenthalt
darinn thette, der soll solchs jeder zeit bei seinem aid dem amptmann fürbingen
und rügen, derselb amptmann soll alsdann jeden nach seinem verschulden strafen,
nemlich mit dem schwur- oder spilfrevell, mit gefengknus, mit verbietung ain zeit
deß flecken, mit veruflegen oder so die sach etwas dapfer und groß wer, die
an die oberkait mit guter underrichfcung langen lassen.
31. Item kainer soll dem andern über das spil leihen, dann umb sollich
gelihen gelt über das spil soll man nit rechten oder recht ergeen lassen.
32. Dergleichen umb überwert soll man nit rechten oder recht ergen lassen.
33. Es soll sich auch kainer mit versclirybung sein selbs oder versatzung
seiner ligenden guetter an die Juden legen bei straf leibs und guts (bis hier
wiederholt aus Art. 23), man soll auch kainem Juden umb denn gesuch und
Wucher rihten oder reht darumb ergeen lassen.
34. Item welcher jetzo wiste oder erfuer, das ainer oder mer zu disem
vogtgericht nit erschinen wer, dann ain jeder zu solchem gericht zu kommen
schuldig ist bey gebott zehen Schilling heller.
35. Item in gemain was ain jeder wisse das unserm gnedigen fürsten und
herrn rugbar oder strafbar wer an vällen, freveln, ha[u]btrechten, handlon, weg-
lösin, an gebotten und verbotten .... Hier schließt die letzte Zeile des Bl. 109 b
der Hs., der Schluß des Art. fehlt, vgl. A.O. Art. 77.
Gerichtsordnung und brauch dem gottshauß Adelberg gehörig.
1502.
Wissend seye, daß in dem jahr als man zählt von Christi
unsers lieben Herren gebürt 1502 jahr uns Leonhardt, abte des
gottshauß zue Adelberg, angelangt und erfunden hat mercklicher
mangel, den unsere underthonen zu Hundtholtz *) als in Oberge
richte und in andern unsern flecken dulden und haben an formb
und Ordnung, rechtlichs gebrauchs und handlang; dieweil nur ein
jede Obrigkeit schuldig ist, iren underthonen zue solchem ge-
‘) j. Adelberg Dorf.