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[371] IX.
Weitere Mittheilungen, meine Theorie
des farbigen Lichtes der Doppelsterne betreffend,
(Poggendorff’s Annal. Bd. 85, 1852.)
Vor etwa anderthalb Jahren hatte ich das mnaturwissen-
schaftliche Publikum ‚auf zwei Memoiren des Hrn. Benedetto
Sestini damaligen Astronomen am Collegio Romano zu Rom,
aufmerksam gemacht, welche eine reiche Sammlung von neuen
Beobachtungen über das farbige Licht der Fixsterne enthielten,
und von denen das eine im Jahre 1845, das zweite im Jahre
1847 zur Publieität gelangte. Es hatte nämlich dieser ver-
diente Astronom aus Veranlassung meiner kleinen Abhandlung:
»Ueber das farbige Licht der Doppelsterne u. s. w.,« welche ihm
bald nach ihrem Erscheinen zugekommen war, unter theilweiser
Mithilfe des Hrn. Zgnaxio Cugnoni und seines Collegen Antonio
Gross, aus reinem Interesse für die Wissenschaft, sich deı
gewiss nicht unbedeutenden, mehrjährigen Mühe unterzogen,
eine sorgfältige Durchmusterung und Abaichung des gestirnten
Himmels und eine genaue Bestimmung der Farbe des Lichtes
der einzelnen Fixsterne, worauf man bis dahin wenig Gewicht
gelegt, vorzunehmen. Meine Theorie, die ich als dem wissen-
schaftlichen Publikum bereits hinreichend bekannt voraussetzen
darf, führt nämlich mit Nothwendigkeit zu der Folgerung, dass,
wie auch immer [372] die ursprüngliche und eigenthümlich:
Farbe des Lichtes der Fixsterne beschaffen sein möge, . diese
Farbe für die Wahrnehmung jedenfalls eine Aenderung dann
erfahren muss, wenn diese Himmelskörper in eine sehr schnelle
Bewegung gerathen, oder, falls sie damit bereits begabt sind,
diese merklich ändern. Obgleich demnach die Frage über die