Full text: Abhandlungen

  
Mittheilungen zu meiner. Theorie: des farbigen Lichtes. 145 
Erinnerung an dieselben aus seinem Gedächtnisse verbannt, 
und nahm sie erst wieder. vor, als er die, beabsichtigte Re- 
vision gänzlich vollendet hatte. Man sieht also wohl, dass 
seine Angaben volles Vertrauen verdienen, da er mit so vieler 
Vorsicht und Umsicht hierbei zu Werke ging. 
Eine Vergleichung seiner neuen Beobachtungen mit den 
früheren ergab nun nachfolgende, meines Erachtens höchst 
beachtenswerthe Resultate: ; 
1. Die Vergleichung der amerikanischen mit den früheren 
zu Rom gemachten Beobachtungen, in sofern sich diese, was 
hier ausdrücklich hervorgehoben werden muss, auf die bis jetzt 
als Einzelnsterne geltenden Fixsterne beziehen, zeigt in Bezug 
auf ‚ihre Farbe eine. höchst bemerkenswerthe, ja überraschende 
Uebereinstimmung, eine so grosse, dass sie selbst Hrn. Sestini’s 
Erwartung noch weit übertraf. Es berechtigt ohne Zweifel 
dieser Umstand [375] zunächst zu der Annahme, dass der 
Zustand der Atmosphäre zu Georgetown und Rom in optischer 
Beziehung glücklicher Weise als durchaus gleichartig erachtet 
werden darf, sodann aber auch zu der, dass Fleiss und Ge- 
schicklichkeit bei der früheren und der neueren Aufzeichnung 
sich das Gleichgewicht gehalten haben müssen. Hr. Sestini 
bemerkt in ersterer Beziehung noch überdies, dass er auch 
bei seinen anderen häufigen Beobachtungen an den Planeten, 
den Monden und dem Ringe des Saturns hier wie dort keinerlei 
hierhergehörige Verschiedenheiten wahrgenommen habe. Sollten 
sich dessungeachtet bei anderen als diesen Einzelnsternen, wie 
etwa bei den Doppelsternen, oder selbst auch bei einigen 
wenigen der ersteren, ganz unzweifelhafte Farbedifferenzen 
herausstellen, so könnten diese weder auf Rechnung des Tele- 
skopes, noch auf Rechnung der Atmosphäre, noch endlich auf 
jene des Beobachters selber gesetzt werden, welcher letztere 
hier wie dort der nämliche, sich auch derselben geistigen und 
physischen Unbefangenheit und Constitution zu erfreuen hatte. 
Es müsste vielmehr angenommen werden, dass die Ursache 
hiervon nur eine objective in jenen Gestirnen selber liegende 
sein könne. 
2, Bei der so grossen Anzahl von beobachteten Einzeln- 
sternen, die sich, zu Rom wie in Georgetown, genau mit den- 
selben und zwar ganz und gar unveränderten Farben zeigten, 
fällt es auf, dass eben nur fünf davon eine Ausnahme machen. 
Wären die betreffenden Farbendifferenzen nur ganz unbedeu- 
tender oder gar zweifelhafter Art, so könnten sie wohl als 
Ostwalds Klassiker, 161. 10 
  
  
 
	        
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