Full text: Abhandlungen

  
  
  
    
  
  
      
46 Christian Doppler. 
Ort eines Beobachters auf unserer Erde, 4 endlich bedeute 
einen Nebelflecken, der sowohl in einer fortschreitenden als roti- 
renden Bewegung begriffen angenommen wird, und dessen durch 
lange Zeiträume getrennte beziehungsweise Lagen gegen 0 und 
S durch die Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 dargestellt werden. — 
Nimmt man nun an, dass der Nebelflecken 4, Fig. 7, im Ver- 
laufe der Zeit und als Folge seiner fortschreitenden Bewegung 
zwischen o und & tritt, und demnach die von @ ausfahrenden 
Strahlen verhindert, unmittelbar nach & zu gelangen, vielmehr 
sie nöthigt, ihren Weg durch sein Inneres zu nehmen: so ist 
nach dem Früheren klar, dass bei vorausgesetzter Rotation 
von A, der. Strahl v& eine rotatorische Brechung erleidet, in 
Folge deren der Stern 0 für einen Beobachter in € von seinem 
frühern Orte verrückt und. in 0’ um den Winkel o näher 
bei S gesehen werden wird. Setzt der Nebelstern seine Be- 
wegung gegen S weiter fort, und kommt er endlich gegen O0 
in eine Stellung wie die in Fig. 8 angedeutete: so erleidet der 
Lichtstrahl gleichfalls wieder eine rotatorische Ablenkung um 
den Winkel o, und zwar in demselben Sinne, d. i. gegen S 
hin, durch welchen letztern Umstand [426] allein schon die 
statthabende rotatorische Ablenkung sich von der gewöhnlichen 
Brechung, falls die Lichtstrahlen eine solche in 4 erleiden 
sollten, auf eine genugsam auffallende Weise unterschieden 
wird. Im ersten Augenblicke könnte man sich leicht über- 
reden, dass diese rotatorische Ablenkung, wegen der fast als 
nothwendig vorauszusetzenden höchst langsamen rotirenden 
Bewegung eines solchen Nebelfleckens jedenfalls nur unmerk- 
lich sein könne. Allein es ist dabei nicht zu übersehen, dass 
dagegen wieder ein anderer. eben bei dieser Klasse von 
Himmelskörpern statthabender Umstand die rotatorische. Ab- 
lenkung im hohen Grade begünstigt. Noch von Niemand 
nämlich ist es bezweifelt worden, dass diesen wunderbaren 
Gebilden bei ihrer ungeheuern Entfernung von uns eine ab- 
solute Grösse zukommen müsse, die unser Erstaunen in hohem 
Grade erregen muss. Haben doch viele Astronomen bezüglich 
der gleichfalls hierher gehörigen teleskopischen Sternhaufen die 
Meinung ausgesprochen, dass man sie ihrer absoluten Aus- 
dehnung nach nicht sowohl mit unserem Planetensysteme als 
vielmehr. mit unserem Milchstrassensysteme vergleichen, müsse ? 
:—— Gesetzt nun, ein solcher Nebelstern sei nur von der Grösse 
der Pallasbahn, in welchem Falle also das Licht etwa 40 Minuten 
brauchte, um diesen Raum zu durchlaufen: so betrüge doch
	        
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