Full text: Abhandlungen

Ueber eine Ablenkung der Licht- und Schallstrahlen. 51 
durchaus gleicher Winkelgeschwindigkeit. Nimmt man nämlich 
an, dass die Sonne durch eine Art. von Niederschlag oder 
Verdichtung überhaupt gebildet worden sei, und dass das 
Medium, aus welchem sie sich bildete, schon vordem eine 
rotirende Bewegung hatte, so musste ‚die Sonne schon bei 
ihrer Entstehung eine bedeutend grosse Rotationsgeschwindig- 
keit annehmen, und es scheint nicht bezweifelt werden zu 
können, dass eine Rotation der verschiedenen concentrischen 
Aetherschichten mit ungleicher Winkelgeschwindigkeit davon 
die unausbleibliche Folge war. Nimmt man dagegen, wie 
Andere wollen, an, dass die Sonne durch einen Stoss oder 
eine andere äussere Einwirkung ihre rotirende Bewegung er- 
halten habe, so wird man auch in diesem Falle einräumen 
1 s sie allmählich, sei es kraft der Adhäsion oder 
, an den sie umgebenden Aether einen‘ Theil ihrer 
Bewegung abgeben, und ihn veranlassen musste, mit 
derselben Richtung zu rotiren. Mögen doch selbst 
; so verschiedener Geschwindigkeit um die Sonne 
Planeten zu einer Bewegung dieses Aethers in der 
zichtung und Weise das ihrige beigetragen haben? 
ann man immer zugeben, dass wenigstens dermal noch 
;hwindigkeit des letztern in jedem beliebigen Ver- 
r sei wie die beobachtete Rotationsgeschwindigkeit 
Endlich liesse sich noch annehmen, dass ‘von allem 
der Sonne und ihrer Atmosphäre durch eine ge- 
meinsame Ursache eine derlei rotatorische Bewegung zu Theil 
ward, und nur in diesem Falle könnte man füglich  voraus- 
setzen, die Winkelgeschwindigkeit sei für alle Schichten die- 
gel! ämlich die der Sonnenoberfläche selber. Um gegenwärtige 
Be { auf eine anschauliche Weise weiter fortzuführen, 
werde angenommen, dass z. B. die mittlere Geschwindigkeit 
der concentrischen Aetherschicht, die sich von der Oberfläche 
der Sonne bis zum Planeten Mercur erstreckt, die mittlere 
} digkeit von 6,53 Meilen die Secunde, jene zwischen 
dä Venus liegende Schicht die von 4,85 Meilen 
und die Schicht zwischen dieser und der Erde sich 
mit einer Geschwindigkeit von 4,12 Meilen. die Secunde be- 
wege u. s. w.; so also, dass sämmtliche Planeten gleichsam 
von diesen rotirenden Aetherschichten um die Sonne herum- 
geführt würden. Eine solche Annahme, falls sie sonst für 
wahrscheinlich zu halten wäre, würde recht gut den Umstand 
erklären, warum die fortschreitende Bewegung der Planeten, 
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