Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Diarium Paul Hektar Mairs von 1560—1563 
dem schwert erpöten*. sein weib, so ime geholfen, ist zu der stat hinaus 
gefielt worden», dann sie großd schwanger gewesen ist. 
Ain bub erscheust ain magdt 
M 524». Auf freitag adj. 21. sebruarii« hat des Hans Guetbrotts, 
Wirts, bueb, sein son, bei 14 jaren alt, die magd im haus mit ainer 
kugel dornen under die brüst hinein geschossen, daß ir die kugel hinden 
durch den leib ausgangen, und ist die magd in ainer halben stund 
darnach gestorben, doch hat der bueb soliches unwissent, daß die büchs 
geladen gewesen ist, gethaun. der knab ist vonstundan gefangen und 
in die Eisen gelegt worden^. 
Marx Bischer, venedischer bott geblindert^ 
M 524». Auf sambstag adj. 22. februariia ist der Marx Fischer, vene 
discher Pot, zü nachts umb 11 uhr alhie durch den Einlaß ausgelassen, 
in willen nach Venedig zü reiten, hat vil gelt, gold, berlen und etliche 
clainater mit im gefuert. 
Und als er zü der obern Rennsäul^ komen, da ist er von iren 
dreien, so zu roß auf ine gehalten und verbutzet gewesen, ange- 
rent, von seinem pferdt abgesetzt und an die Rennsäul gebunden 
worden, und haben die 3 räuber des poten pferdt sampt allem 
dem, so er mit ime gefuert, [genetnen] und darvon geritten, doch 
a) „worden" aus Chron. L. d) gar groß, Chron.L. c) Auf fr. den 21. febr. 6) Auf 
sambst. den 22. febr. 
1. Strafbuch, 13. Februar 1561: „Lenhart Obermair hat an seinem aignen 
Herrn ain ansehenlichen diebstal begangen, dartzü er gestigen und gebrochen, auch 
sonst mer gestolen, derhalb er wol den sträng verdient, aber in ansehung seiner jugent 
und der ansehenlichen fürbitt, seinenhalb beschehen, ist er mit dem schwort vom leben 
zum todt gericht worden." Bl. 32b. 
2. Strafbuch, 29. März: „Georg Gutbrot, ain knab umb dreizehen jar, hat ain 
geladen feurpüchs ab der wand genomen, dieselb aufgespannen, gegen ainer dienst, 
magt gehalten und abgedruckt, in mainung, sie damit zü erschrecken, welche aber 
alsbald abgangen und sie erschossen hat. derhalb er vengklich eingetzogen, aber weil 
sich sein vatter mit der entleipten magt sverwandtenj vertragen, ist er in ansehung 
seiner jugent wider ausgelassen worden." Bl. 37b. 
3. S. oben S. 67, 68 mit Anm. 3. 
4. Dritte Beraubung des „Benedischen Boten" — am gleichen Orte wie die 
zweite. — Die Räuber waren diesmal Laux Arnold, Jakob Widenmann und Peter 
Eger. Sie kundschafteten die Gelegenheit aus durch einen einsässigen Augs 
burger, Peter Waibel—der schwarz Peter genannt—, dem sie für den Fall des 
Gelingens 50 Taler versprochen, und legten sich in der Nacht zum 23. Februar 
in einem Garten dem Einlaß gegenüber auf die Lauer. Als die Erwarteten 
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