Vorwort
XI
verdankt. Sein Verdienst ist diesmal noch um so größer, als er bei seinen
Arbeiten, deren Schwierigkeiten er im Vorstehenden angedeutet hat,
durch ein längeres Augenleiden gehindert wurde.
G. von Below, der namens der Historischen Kommission als Nach
folger K. von Hegels die Ausgabe der Chroniken der deutschen Städte
leitete, kann infolge seines am 20. Oktober v. I. erfolgten Hinscheidens
diesem Bande keine Einführung vorausschicken. In dem Vorwort zu
dem im Jahre 1917 erschienenen Band 7 (32 der ganzen Reihe) hat
Herr Professor Dr.Roth einen Überblick über denJnhalt aller bis dahin
veröffentlichten Augsburger Bände unserer Sammlung gegeben, auf
den hier verwiesen wird. Die Augsburger Chroniken haben in unserer
Sammlung eine von der Regel etwas abweichende Behandlung er
fahren. Im Vorwort zum 5. (25.) Bande erklärte Hegel, die Ausgabe
der aus dem Mittelalter und dem Anfang der Neuzeit stammenden
Augsburger Chroniken sei mit diesem Bande vollendet. Sein Nach
folger G. von Below leitete aber im Jahre 1906 den kleinen, rund
hundert Seiten starken 6. (29.) Band mit der Bemerkung ein, daß wider
Erwarten die Augsburger Abteilung noch eine Bereicherung erfahren
habe durch die Auffindung der den Inhalt dieses Bändchens bildenden
Chronik des Malers G. Preu von 1512 bis 1537. Wenn er dann aber
weiter in diesem Vorwort ausführte, die Historische Kommission ver-
trete den Standpunkt, die Edition der Städtechroniken könne, nachdem
noch einige Ergänzungen durchgeführt sein würden, überhaupt als
abgeschlossen gelten und hauptsächlich nur einige Chroniken aus
Norddeutschland würden noch Aufnahme finden, so wurde in der
Folge doch bezüglich Augsburgs eine Ausnahme gemacht. Der Höhe
punkt in der Entwicklung der Augsburger Historiographie fällt tatsäch
lich in das XVI. Jahrhundert; er deckt sich im allgemeinen mit dem
Zeitalter der Reformation, und so namhafte Chronisten wie Sender,
Langenmantel, Mair, Schieß und Jäger gehören erst in diese Zeit. So
wurde unter G. von Belows Leitung im Jahre 1917 mit Band 7 (32)
die Veröffentlichung einer neuen, ganz dem XVI. Jahrhundert an-
gehörigen Gruppe von Augsburger Chroniken begonnen und damit
zeitlich über die unserer Sammlung im allgemeinen gesteckte und nur
gelegentlich etwas überschrittene Grenze hinausgegangen. Diese neue
Gruppe gelangt nun in den Bänden 8 und 9 der Augsburger Reihe
zum Abschluß. Band 9 ist nahezu fertig gedruckt und wird dem vor
liegenden 8. Bande unverzüglich folgen.