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Diarium Paul Hektar Mails von 1568—1563
so sollen sie in Monatsfrist unwaigerlich dem von Mechelburg und
seinen zügewandten 3 malen hundert tausent guldin also bar an dem
kriegscosten wider den Moscowiter erlegen und bezalen, oder sie sollen
sich eines gewissen kriegs oder überfals zu inen versechen^.
Vertrag zwischen Nürmberg und iren widerwertigen »
M 551 d. Die von Nürnberg und ir bundtsgenoß, der bischof von Wirtz-
burg^, haben sich etlicher spen und güter halben enttragen und einander
überzogen, und haben sich die von Nürnberg umb vil landtsknecht und
hagkenschützen, hergegen der bischof von Wirtzburg umb vil reuter be
worben, seind aber verglichen und vertragen worden. 1(
Die gaistlichen zu Magdenburg nemen das euangelium
und die augspurgisch confession an
N551r>. Der ertzbischof, thumbropst, dechant und das gantz thumb-
capitel sampt der clerisei zu Magdenburg haben sich auf 10. decem-
bris aller stritten und geübten fachen halben gäntzlich und entlichen»
verglichen und vertragen.
a) ernstlich.
1. Die „Seestädte", im besonderen Lübeck und Hamburg, standen zwar mit
dem „Moskowiter" in mancherlei Beziehungen und sollen ihm aus Eigennutz über
dreißig Schiffe mit Munition zugeführt haben [Schirrmacher, Johann Albrecht I.,
Herzog von Mecklenburg, Wismar 1885, S. 397), doch ist dort nirgend davon die
Rede, daß Herzog Albrecht deshalb in der Weise, wie unser Chronist berichtet, gegen
sie aufgetreten wäre.
2. Lies: Bischof von Bamberg (Beit 11., ein Herr von Würzburg, 1561—1577).—
Siehe zur Sache etwa die Erzählung der Nürnberg er Chronik in Cgm. 2060,581.437 a:
„Item es fieng sich in disem jar umb St. Thomas tag [21. Dezembers ain seltzams
katzengerenn und krieg an mit dem neuen bischoff von Bamberg und den Herren
von Nürnberg, der bischof wolt vil gerechtigkait den nürmbergischen bauren [zu
Betzensteins nemen, da sie gueten fueg und macht hetten. das wolten die von Nürm
berg nicht leiden, geriet also zu ainem krieg, der bischoff nam knecht an, deßgleichen
die Herrn von Nürmberg auch, die von Nürmberg schickten an s. Thonuä tag hinaus
geen Greuenberg, und als sie dahin kamen, waren kaum ain halbe stunde da, da
überfielen die bischöffischen das sttätlein und namens ein, plünderten es, und wurden
der nürmbergischen fünf umbbracht und dann etlich verwundt und geschossen, wie
dann solches clerlicher in disem folgenden spruch vermeldt ist."—Anfang des Spruches
(Bl. 437b): „Anno 1561 nach Christi gebürt—Herr Veit von Wirzburg erwählt
würd—Zu einem bischoff hoch im thumm—mit willen des capitels summ."
Schluß (Bl. 438b): „Und zogen mit dem raub davon—Da sein umbkomen ailf
Person— So alda auf der Walstatt bliben,— Zu Greuenberg begraben ligen— Und
ruhen bis an jüngsten tag, — Werden sie fuehren wider den bischof clag. — Das ist
so ain christliche thatt;— Wie der Türck vor Wien getriben hat. — Gott wäll der
unnutzen Pfaffen Hochmut wenden—Und uns sein göttlichen friden senden." —
Vgl. 91.58lautet an H. Bullinger dd. 12. Januar 1562 bei Schieß, III, S. 667,
unten S. 141 und Priem-Reicke, Geschichte der Stadt Nürnberg, S. 854.