Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1562 
141 
*Tag zwischen den von Nürnberg und dem bischof von 
Würzburg 
M 551b. [46b] Auf adj. 15. jenner ist ain gütlicher tag zwischen den 
vonNiernberg und dem bischof vonWirtzburg, irem bundtsgenossen, 
s gen München angesetzt worden-^. 
*Spitalmaister Hans Adam Zieglers 
Auf adj. 8. jenner b hat ain e. rat dem Hans Adam Zieglers 
spittalmaister, alle brief, bücher und register nemen und alles ttaidt 
umbschlachen und im all sein hab inventieren lassen, er ist in die 
io Freiung gen s. Ulrich gewichen^. 
a) Adj. 15. jenner 1562 ist zwischen disen vartheien ein guetlicher tng gen München an 
gesetzt worden, b) „ Und da man zalt von der gebürt Chr. 1562 jar den 8. tag jan." Chron. B. 
1. S. obenS. 136. Zwischen derStadt Nürnberg und demBischof vonBamberg, 
die beide im Landsberger Bund waren, hatten sich Reibereien wegen einer Holz- 
benützung entsponnen. Im Dezember 1561 ließ der Bischof das nürnbergische 
Städtchen Gräfenberg überfallen und plündern. Herzog Albrecht von Bayern er 
ließ als Oberster des Landsberger Bundes an beide Parteien Ruhe gebietende 
Mandate und verwies sie aus den für Januar 1562 nach München angesetzten Bundes 
tag. Der Kaiser ernannte den Herzog Albrecht in dieser Sache zum Kommissär, und 
es kam auf dem Bundestag zwischen den Streitenden zu einem Vergleich. Götz, 
BriefeundAkten, V, S. 231, Anm. 1, S. 235, Nr. 178. — Vgl. auch die Venet. Depp., 
III, S. 200; Priem-Reicke, Geschichte von Nürnberg, 854. 
2. Hans Ziegler, genannt Tochtermann, der erst vor kurzem nach Augsburg 
gezogen war und am 24. Dezember 1558 das Bürgerrecht erworben hatte (Bürger- 
buch von 1557 bis 1680). Er war verheiratet mit Brigitta N. und brachte ein Söhn- 
chen Adam und ein Töchterchen Brigitta mit. Seine Vermögensverhältnisse waren 
sehr günstige. 
3. Eine zusammenhängende Darstellung des Falles findet sich in Mails 
Gr. Memoryb., Bl. 279 d: „Ein ersamer rat schickt den Veit Mail, ratsdiener im 
mitten dienst, nach dem Hans Dochterman, spittalmaister, er soll herab für rat 
kumben. da sagt er zum Veit Mairj, er soll nur hingeen, er wolt alsbald hernach- 
kumben, das er nit gethan hat, sunder den nechsten vom Spital ist er gen sant Ulrich 
in die Freiung gangen und den abt darumb gebeten, er wöll im die Freiung geben, 
des er im zugesagt hat, dann er ist gar wol mit dem abt daran gewest, da nun ain 
rat gesehen, daß der spidelmaister süchtigen fueß gesetzt hat und sich in die Freiung 
gedan, da hat ain ersamer rat mit dem abt gehandlet etliche vil tag und er, der abt, 
sovil fürbitt zuwege» bracht bei ainem rat, daß ain rat dem spidelmaister das leben 
geschenckt hat. darauf hat der abt denen 2 Herren burgermaistern im ambt und dem 
statvogt den spidelmaister überantwurt. der ist mit inen ungebunden herab auf das 
Rathaus gangen, aber die 6 statknecht und vogtDdrabanten send nebenzu und Hinden 
nach gangen aufs Rathaus in die Eisen hinab, das ist beschehen auf den 16. januarii 
des 1562 jars, und ist das sein Handlung und verwürckung gewest, daß er dem Spital 
falsch kauft und abtragen hat, auch am gelt, und sunst vil beser practica geiebt hat 
und mit dem weinungelt auch nit erber umbgangen; in suma, er hat gar großen 
falsch getrieben und geiebt. er aber hat ain solches groß, ansehlichs und ain soliches 
statlichs fürbitt gehabt, daß im ain rat das leben hat geschenckt, aber er hat müssen 
widerum in das Spital geben 2000 goldgulden und denen ungeltherrn aus dem 
Weinstadel 1000 goldguldin auch erlegen und bezalen. darauf hat ain ersamer rat im
	        

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