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Diarium Paul Hektar Mairs von 1560—1563
worden, daß der Tilger den Herbrotten an seiner Hauptschuld der
5000 fl solle 1000 und das vormalige interesse, 400, und für die »aus
gelaufne expens 500, das seind 1900 fl, fallen lassen, und also müß
der Tilger an den hochmütigen und verdorbnen Herbrotten verlieren,
denen er doch das sein treulich darglichen und fürgestreckt hat.
Wie schandtlich und unerlich sie aber v mit ime (itent betruglichen
gebrauch nach) gehandelt, bis sie ine, Tilger, zu disem Nachlaß wider
seine erlangte recht getrungen, findt sich klar aus der Tilger schrift
lichen acten und urkunden, aus disen ist klar zu sechen, daß der Herbrot
und seine sön nit wöllen verdorben leut gescholten sein, (die sie doch
seind), das aus dem wol erscheint«, daß sie disen Tilger, auch sonst
ander mer leut nit bezalen linden und mit allem vortail, list und betrug
umbgehn, die leut umb das ir zu bringen.
Dann wa sie nit gar in das eusserst verderben geraten, weren
dem alten Herbrot nit auf dem nechst verschinen 8. junii seine köstliche
drithalb zimer zobel, auch 6 scheue stück tapetzerei, darin schöne lewen
und sonderlich ain gar schöne, große katz-i gewirckt, welche seinen adel
anzaigen, umb so° ain schlecht gelt und nit mer dann umb 900 fl ver
gantet worden, wölche doch wol ain vil merers wert gewesen; dann
man vermaint, wa man die 20 beste bar zobel aus den andern ge
klaubt, daß man sie wol umb 400 fl het verkaufen mögen*.
») „die" aus LI statt „den"in N. b> aber sie. a> daraus dann wol erscheint. M „katz"
fehlt. e) „so" fehlt.
von Tag zu Tag mit Schiebungen jeder Art, die nicht alle ganz säuberlich gewesen
sein mögen.— Die Tilger von München hatten Verwandte in Augsburg — so den
Zimmermann Matthäus Tilg er, der seit 1560 im großen Rate saß—, deren einer
Mails Gewährsmann gewesen sein mag. In den Ratsdekreten finden sich unter dem
8. Januar und dem 23. Mai 1562 folgende zwei aus diesen Handel sich beziehende
Einträge: „Gegen Herrn Jacoben Herbrot den eltern soll von Georgen Tilgers
wegen exequiert werden." Bl. 3 a; „Jerg Tllger soll mit seinem begern an die
drei sAinungs-sherren gewisen werden." Bl. 35s.
1. Siehe das Herbrotbuch, das auf Bl. 165 d berichtet: „Der Jacob Herbrot,
der elter, ist dem Lorentz Bühler von Augspurg 1200 fl schuldig worden, darumb
er im dann ettlich Psandt, wie hernach gemelt, versetzen muessen. da nun aber ge-
melter Herbrot auf des gedachts Büchlers offtermalen bittlich begeren und ansuchen
nit bezalen mögen, da hat ermelter Lorentz Büchler durch erlangts recht am stat-
gericht aus den 8. tag junio anno 1562 sein eingesetzte underpfandt, das seind ge
wesen köstliche dritthalbe zimer zobel, mer 6 stück gar schene tappetzerei, die man
bei zwai hundert eilen schetzt, darein etliche grewliche lewen, welche doch des Herbrot
gering- und hochtragendes gemuet und seinen großen geitz, auch ain große katzen,
welche seinen kürschnerischen adel bedeuten, gewirckt gewesen, die seind allhie zü
Augspurg bei dem geschwornen gantner gar spöttlich, auch umb ain gerings gelt und
nit höher dann umb 900 fl vorgemeltem Büchler aus einer schuld auf der gant be-
liben, welche doch ain vil merers wert gewesen, man vermaint, so man die zwanzig
pesten par zöbel aus den andern geklaubt, daß man mer dann 400 sl daraus lesen
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