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Diarium Paul Hektar Mails von 1560—1563
*Krieg in Franckreich
Der krieg in Franckreich zwischen dem könig und dem printzen
von Conde sampt seinen anhengern der neuen religion geet noch im
vollen schwanck, wie dann die zeitungen, so aus Franckreich geschriben
werden, anzaigen*.
*Printz Carl von Hispanien
Der printz Carl von Hispanien ist aines falls halben, so er ge-
thaun, tödlich kranck gelegen, doch hat sich sein kranckl)ait widerumb
zur bösserung geschickt, daß sich seines lebens halben nichts mer zü
besorgend
Türckisch kaiser schickt dem sophi aus Persia zü erledigung
seines sons schanckungen
M566b. [53b] Der türckisch kaiser schickt dem sophoi in Persia bei
seinem ambassatorn und ainem türckischen passaa schanckungen, die
ob 8 mal hundert tausent ducaten wert seind, daß im der sophoi her-
gegen seinen son Bayatzet schicken soll^.
*Barchatdieb
Am dornstag adj. 2. julii hat man amen, Melchior Franck von
Steppach, der etliche barchatduech uff der Blaich aufgehept, mit
rüten ausgestrichen und im die stat verpoten*.
a) wascha.
1. S. oben S. 162.
2. Prinz Karl, geb. am 8. Juli 1545, fiel im Jahre 1560 in AlcalL eine steinerne
Treppe hinab, verletzte sich dabei schwer am Hinterkopf, schwebte eine Zeit lang in
Lebensgefahr, wurde durch die Kunst seines Arztes Besalius gerettet, kränkelte aber
seit dieser Zeit. M. RosseeuwSt.-Hilaire, l-listoire ä'Lspagne.Bd. VIll, S. 395.
3. Bajesid, der jüngere Sohn des „türkischen Kaisers" Soliman 11., hatte infolge
unheilbarer Zerwürfnisse mit seinem Vater und seinem Bruder Selim zu dem
Schach von Persien, Tachmasp, fliehen müssen. Soliman und Selim fertigten dreimal
Gesandtschaften an den Perser ab, um von ihm die Auslieferung des Flüchtlings, der
samt seinen Söhnen getötet werden sollte, zu verlangen. Wirklich ließ sich Thamasp
dazu herbei, und so wurde Bajesid mit den Seinen am 25. September 1561 von
einem der Mitglieder der dritten türkischen Gesandtschaft in der persischen Stadt
Kaswin ermordet. Zur Belohnung Thamasps übersandte diesem Soliman nach dem
Morde 300000, Selim 100000 Goldgulden. Hammer, Gesch. des osm. Reiches, II
«Pest 1834), S. 264 ff., im bes. S. 275.
4. Siehe oben S. 170, Strafbuch, 2. Juli 1562: „Melchior Franck von SchePpach
hat etliche barchattuch auf ainer Plaich alhie entwört und weckgetragen, derhalben
am e. rate erkannt hat, daß er mit ruten ausgehauen und der stat und etter verwisen
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