Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

172 
Diarium Paul Hektar Mails von 1560—1563 
*Krieg in Franckreich 
Der krieg in Franckreich zwischen dem könig und dem printzen 
von Conde sampt seinen anhengern der neuen religion geet noch im 
vollen schwanck, wie dann die zeitungen, so aus Franckreich geschriben 
werden, anzaigen*. 
*Printz Carl von Hispanien 
Der printz Carl von Hispanien ist aines falls halben, so er ge- 
thaun, tödlich kranck gelegen, doch hat sich sein kranckl)ait widerumb 
zur bösserung geschickt, daß sich seines lebens halben nichts mer zü 
besorgend 
Türckisch kaiser schickt dem sophi aus Persia zü erledigung 
seines sons schanckungen 
M566b. [53b] Der türckisch kaiser schickt dem sophoi in Persia bei 
seinem ambassatorn und ainem türckischen passaa schanckungen, die 
ob 8 mal hundert tausent ducaten wert seind, daß im der sophoi her- 
gegen seinen son Bayatzet schicken soll^. 
*Barchatdieb 
Am dornstag adj. 2. julii hat man amen, Melchior Franck von 
Steppach, der etliche barchatduech uff der Blaich aufgehept, mit 
rüten ausgestrichen und im die stat verpoten*. 
a) wascha. 
1. S. oben S. 162. 
2. Prinz Karl, geb. am 8. Juli 1545, fiel im Jahre 1560 in AlcalL eine steinerne 
Treppe hinab, verletzte sich dabei schwer am Hinterkopf, schwebte eine Zeit lang in 
Lebensgefahr, wurde durch die Kunst seines Arztes Besalius gerettet, kränkelte aber 
seit dieser Zeit. M. RosseeuwSt.-Hilaire, l-listoire ä'Lspagne.Bd. VIll, S. 395. 
3. Bajesid, der jüngere Sohn des „türkischen Kaisers" Soliman 11., hatte infolge 
unheilbarer Zerwürfnisse mit seinem Vater und seinem Bruder Selim zu dem 
Schach von Persien, Tachmasp, fliehen müssen. Soliman und Selim fertigten dreimal 
Gesandtschaften an den Perser ab, um von ihm die Auslieferung des Flüchtlings, der 
samt seinen Söhnen getötet werden sollte, zu verlangen. Wirklich ließ sich Thamasp 
dazu herbei, und so wurde Bajesid mit den Seinen am 25. September 1561 von 
einem der Mitglieder der dritten türkischen Gesandtschaft in der persischen Stadt 
Kaswin ermordet. Zur Belohnung Thamasps übersandte diesem Soliman nach dem 
Morde 300000, Selim 100000 Goldgulden. Hammer, Gesch. des osm. Reiches, II 
«Pest 1834), S. 264 ff., im bes. S. 275. 
4. Siehe oben S. 170, Strafbuch, 2. Juli 1562: „Melchior Franck von SchePpach 
hat etliche barchattuch auf ainer Plaich alhie entwört und weckgetragen, derhalben 
am e. rate erkannt hat, daß er mit ruten ausgehauen und der stat und etter verwisen 
s 
io 
15 
20
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.