Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

Einteilung 
Wir eröffnen den VIII. Band mit diesen Aufzeichnungen Mairs 
(von 1560 bis 1563), die bereits in der Einleitung zu seiner ersten 
Chronik (A) erwähnt wurden und eigentlich einen Bestandteil derselben 
bilden? Da sie aber ein in sich geschlossenes Ganzes darstellen und 
sich ihrer besonderen Art nach nicht gut an das übrige anfügen ließen, 
haben wir sie abgegliedert und tragen sie hier unter dem ihnen von 
uns beigelegten Titel „Diarium" nach. Während nämlich Mail 
sonst, wie die meisten anderen Chronisten, in seine Chroniken meist 
nur Ereignisse aufnahm, die er als geschichtliche im eigentlichen Sinne 
des Wortes betrachtete oder aus irgendeinem anderen durch ihren 
besonderen Inhalt bedingten Grund aufgezeichnet hatte, legte er es 
in diesen Blättern darauf ab, alles, was er täglich einigermaßen 
Denkwürdiges sah, hörte oder durch Zeitungen erfuhr, zu notieren 
und als Stoff für künftige Chronisten zu sammeln. Und als er im 
Jahre 1564 oder 1565 in der Konzipierung seiner Chroniken A und B 
beim Jahre 1560 anlangte, machte er als erster gleich selbst von dem 
hier zusammengetragenen Material Gebrauch, indem er eine Anzahl 
von Stücken in diese herübernahm und in drei Handschriften von A 2 
sogar das ganze Diarium anschloß. 
Wie ein Tagebuch, das persönliche Erlebnisse festhält, für manche 
Tage keine Einträge aufweist, da sich eben nichts irgendwie Bemer 
kenswertes ereignete, so laufen auch die Notizen und Erzählungen 
Mairs nicht von Tag zu Tag, von Woche zu Woche gleichmäßig fort, 
sondern bewegen sich, weil häufig kein geeigneter Stoff vorlag oder 
der vielbeschäftigte Chronist nicht Muße zur Niederschrift fand, in 
kleineren oder größeren Sprüngen; so besonders im Jahre 1563, in 
dem — während des Wütens der Pest — das Diarium vom 11. Juli 
bis 14. Oktober — eine klaffende Lücke zeigt. 
1. S. in Bd. vil S. Lxvnif., lxxxi, lxxxvii. 
2. So in der Handschrift n, beschrieben in Bd. VI I, S. xcv. 
Städtechroniken XXXIII. 
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