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Diarium Paul Hektar Mairs von 1560—1563
Man vermaint, es sei im durch seinen dochterman, doctor Johann
Jacob Hannens angericht worden.
Berüf sterbendts halben
N571d. Auf sontag adj. 6. september» hat ain e. rat alhie offenlich
auf allen Plätzen der stat durch den statvogt mit der pusaunen aus- 5
rüfen und verpieten lassen, daß der sterbenden leuff halben kain
burger noch inwoner diser stat niemand, er sei fraind, frembd, reich
oder arm, jung oder alt Personen einnemen soll, er bring und zaige
dann güte kundschaft, daß er in 4 wuchen an kainem ort, da die pesti-
lentz regiert, gewesen sei, und sonst ander mer artickel, so man in zeit io
der sterbenden leuf pflegt zü verpieten^. diser berüf ist gantz christlich
und wol gestölt gewesen.
LI571d. Nota: diser berüf ist an der stat thor angeschlagen worden^.
Dem Herbrot etlich clainater vergant
M 572a. Am Mittwoch adj. 30. und 31. des monats septembrisv umb ir
2 uhr nachmittag seind dem alten Jacob Herbrot [57a] auf offner
a) Am sonntag den 6. sept. b) Der Chronist spricht hier gedankenlos vom 31. Sept.,
den cs nicht gibt. Es wird heißen sollen: den 30. September und 1. Oktober.
1. vr. Jakob Han von Überlingen, wohl ein Sohn des im Jahre 1568 ver
storbenen Bürgermeisters Johann Jakob Han von Überlingen, seit 25. Oktober 1559
mit Apollonia Mayer, einer Tochter des Konrad Mayer, verheiratet, die sich von
ihm schied. Zimmerische Chron., ed. Barack, III, S. 249,16. Sein Wohnsitz war
Mindelheim.
2. Haggs Dekreten-Sammlung: „Ein ersamer rat diser löblichen stat kumbt
in glaubwirdige ersarung, daß sich die sterbenden leuff an vilen orten gantz beschwer
lich einreißen sollen, also daß der gerechte zorn des allmechtigen Gates von unserer
teglichen, vilfältigen sind und unbußfertigen lebens wegen durch dise rüt wol zu
spüren und höchlich zu befaren ist, dise stat und gemaine burgerschast möchte hiermit
auch angegriffen werden, weliches jedoch in dem willen und urtl des ewigen Gots,
dem kain mensch entweichen kan, gestellet. dieweil dann dise abscheuliche kranckhait
gantz hochbeflecklich ist, dardurch ain mensch von dem andern leichtlich vergift werden
mag und aber die menschen sich selbs nit mutwillig verwarlosen, sonder neben dem
sie iren willen dem willen des allerhöchsten gentzlich underwerfen, inen selbs auch
helfen und des höchsten schätz, der Vernunft, damit sie vor andern sterblichen creaturen
begäbet sein, gebrauchen sollen, demnach gebeut ain ers. rat, (als der seine liebe
bürgerschaft, sovil immer menschlich und müglich, gern vor nachthail und schaden
verhüten wolt), hiermit ernstlich und will, daß nun hinfüro biß auf sein widerrüffen
kain burger oder inwoner diser stat, wer der sei, reich oder arm, ainiche Person, so
aus diser stat mit dem prechen befleckt, wie nahent sie ime gefraint oder verwandt
sein mag, deßgleichen die Personen, so von andern orten, alda dise abscheuliche sucht
eingerissen, allein oder mit irem Weib, kindern und gesinde hieher in diese stat ge
wichen, in ire behausungen und wonungen nit einlassen, aufnehmen noch beher
bergen sollen" usw. 6. September, Bl. 146a.
3. Weil er nicht nur für die eigene Bürgerschaft, sondern auch für die zu den
Toren hereinkommenden Fremden bestimmt war.