Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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gant verrüft, ausgeschrien und noch vor nachts vergantet worden 
14 stück clstinctter 1 , nemlich 3 Halsbender, mit diemanten, rubinen», 
schmarallen und perlen versetzt, sampt daran Hangenden clainatern. 
merv 10 geheng von edlem gestain und perlen und ain schöner die- 
s mant in ainem ring. item 9 stück schöner silberner bächer, köpf und 
ander geschirr, alles innen und außen vergult. 
Und seind ob der gant hingangen und bliben umb 7000 fl in 
mintz und auf die gant bracht worden durch Zimprechten Hoser und 
Caspar Sayler <-, mintzmaister, die das vor ainem erbarn statgericht 
a) rubin und. b) „tner“ schlt. c) Saeller. 
1. Quelle: Herbrotbuch Bl. 167 s. — In der von den Herbrotschen vor 
gelegten Bilanz ihres Vermögensstandes heißt es: „Caspar Setter, Wünzmeister der 
Grasen von Königstein), und Zimprecht Hosser zü Augspurg sollen wir: als erstlich 
Setter adj. 18. mai anno 1560 Hauptsumma 3190, darvon rait er biß 19. November 
snno 62 zü 8 pro cento fl 1006 interesse, thut züsammen fl 4196. — Mer sollen wir 
dem Zimprecht Hosser Hauptsumma fl 2000, welche ime seither g. 55 mit 8 pro cento 
verzinst worden, thüt fl 2000. — Noch verraiten sie fl 353 interesse und fl 300 un- 
costen der gant. — Da entgegen hat uns vorgemelter Setter und Hosser an güten 
clainet und silbergeschirr zü irer Versicherung und zü unser und unser creditoren 
großem nachthail und schaden abgetrungen... per fl 15340. und ob wir oftmals 
solche wahren, die in ander weg zü verhandlen und andere unser creditores zü be- 
zalen, von inen zü haben begert, auch entgegen inen beeden erstlich gross Ludwig 
von Otlingen, nachmals Herrn Christoffen Arnold und letztlich die bede Morauer, 
gebrüder zu Augspurg, von irer schuldsummen wegen anstatt der wahren zü bürgen 
und selbschuldnern fürgeschlagen, von denen jetwöder statliche und specificierte under- 
pfand zu irer Versicherung verschreiben wolt, in ainem halben jar inen bezalung 
zethuen, so hat doch solches von inen, Setter und Hosser, nit stat haben wölken, 
sunder darüber zugesaren und zü Augspurg solche wahren zü unserm großen spott 
und nachthail, auch schaden auf offne gant geschlagen, nachdem aber menigclich irer 
beeder unbillich Handlung Wissenschaft gehabt, hat sich niemand solcher wahren mit 
dem wenigsten bot nit undersahen wölken, darauf er, Setter und Hosser, solche wahren 
gegen irer ausstendigen schuldsumma wider zuhanden genumen, welche wahren 
sie auch noch bei iren Handen und sich derselben, so um sl 9151 mer dann ir schuld 
summa wert seind, erblich anmaßen wölken, darzu sie auch 10 und 8 pro cento und 
groß uncosten der gant zü haben begeren. dieweil dann solch unrechtmeßige und 
aigennützige Handlung uns und unseren creditoren zu großem schaden und nachthail 
raicht, werden das die Herrn <zur Abwicklung der Gant verordneten) commissarien 
zü bedencken wissen." — Nachmals verwiesen die Herbrot die Vormünder (Jeroni- 
mus Crafs ter und Melchior Hainhofer) der Witwe des Franz Mertz, der sie 2000 Gulden 
und den Zins davon <10 Prozent) seit 12. Januar 1560 schuldeten, auf die Setter 
und Hoser verpfändeten Kleinodien, mit deren Verkauf sie diese beiden sowie die 
Mertzin befriedigen könnten; der sich ergebende Überschuß sollte dann an die Herbrot- 
schen gegeben werden. Das aber wollten die Vormünder der Mertzin „nit thun, 
sonder sie sind so unverschampt gewest und haben die Übermaß von 9000 fl für die 
2000 fl haben wöllen, darin ir, als unser nechstverwandten, erbar gemüt zü spüren, 
und da wir irem aigennützigen begeren nit statt haben wöllen geben, haben sie uns 
vor aim rat zü Augspurg, nachmals vor der löblichen regierung zü Neuburg für 
anderen Übel tribuliert und uns in mer weg große Hinderung zugemessen." — Später 
deponierte Hoser als „Uberschuß" des aus den Pfändern doch noch gemachten Er 
löses zur Gantmasse 148 fl 34 kr.; was Setter ablieferte, ist nicht bekannt.— Vgl. 
auch den hierher gehörenden Eintrag im Herbrotkodex Bl. 167 s.
	        

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