Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Diarium Paul Hektar Mails von 1560—1563 
ainem fischer auf ainem schisflin in Österreich faren wölken, er ist aber 
auskundschaft und ereilt und gen Laugingen gefiert und gefängklichen 
eingelegt worden. 
*Fluchtversuch seins weibs 
LI 595». Nach disem ist sein Hausfrau zu Neuburg auf dem Wasserr, 
aufgehalten worden, in ain Wirtshaus geschafft, und feind ir etliche 
drüchen verpetchiert und zu Neuburg aufgehalten worden, man ver- 
maint, so sie dise drüchen mit ir hingebracht, het sie wol ain guten 
zerpfenning gehapt. 
Beschluß des conciliums ,< 
M 595». Die vätter haben zu Trient ir concilium beschlossen^, was 
darauf volgen», Wirt die zeit zü erkennen geben. 
») volgt. 
ersten Tags nach Neuburg gefuert und daselbst in ainem sessel durch zwen diener 
auf das Rathaus getragen und in beiwesen der gläubiger verhert. dieweil aber 
seiner sün kainer persönlich erschinen und nit zugegen gewesen, darauf sich dann der 
Herbrot vil gezogen, ist nichts endtlichs gehandelt noch beschlossen worden, dann 
daß der mer genannt Jacob Herbrot, der elter, auf anhalten und begeren der gläubiger 
gesengklich ist eingezogen und auf der gläubiger rosten in des Simon Stainbergers 
herberg — wol zü bewaren — bevolhen und widerumb ein anderer tag auf den 
13. marcii obgemelts 64. jars peremtorie gen Neuburg erneut und ange- [173b] setzt 
worden, der alt Herbrot hat sich hefstig gespreuzt und sich diser verhafftung oder 
fengknus durch vil auszüge und Widerreden entziehen wellen, aber die gläubiger 
haben in nit ledig lassen wellen, sonnderlich weil seiner drei sün auf Visen baiden 
legen kainer persönlich selbs erschinen ist. — Auf den andern angesetzten tag ist 
abermalen kainer des Herbroten sün persönlich erschinen, sonnder sie haben iren 
gewalthaber und schwager, den doctor N. von zwelf Axen, gen Neuburg mit allem 
gemalt zu den gläubigern abgefertigt, der dann ire fach vor statthalter, reten und 
gläubigern fürbracht hat, daß sie, die drei Herbrot, gebrüeder, von aller irer haab 
und guetern, den gläubigern zü [174 a] guetem, abstehen wellen, mit andern mer 
umstenden. es ist auch der alt Herbrot selbs nit persönlich erschinen, dann er ist 
gar schwach gewesen, daß man in nit hat dürfen fürtragen, und seind von den 
creditores drei curatoces bonorum erneut worden, nemblich Jheronimus Bair, der 
rechten licentiat zü Augspurg, Hanns Calhardt von Gundelsingen, Thoma Strigel 
von Augspurg. die sollen der Herbroten haab und gueter arrestieren und einziehen, 
die schulden einpringen und in allen fachen gemainen gläubigern zü guetem handeln; 
und was sie jeder zeit ausrichten, das sollen sie allweg zü Neuburg in der cantzlei 
dem statthalter und reten und den verordneten aus den gläubigern anzaigen und 
berichten, es haben sich auch gemaine gläubiger ainer [174 b] anlage verglichen, 
nemblich von tausent gülden ainen gülden zü des Thomas Skigels (einer der Factoren 
Herbrots, zugleich dessen Gläubiger) Handen zü Augspurg zu erlegen, davon er guote 
rechnung halten soll, damit man die curatores und andre, wo es von neten sein Wirt, 
davon bezalen [kan], wie dann die inskuction vermag." — Vgl. Hecker, „Der Augsb. 
Bürgermeister Jakob Herbrot" in der Zeitschr. des hist. Ver. f. Schw. u. Nbg., Bd. I, 
S. 95 ff., der aus dieser Quelle geschöpft hat. 
1. Das Konzil von Trient wurde am 4. Dezember 1563 feierlich geschlossen. 
S. Eh ses, Der Schlußakt des Konzils von Trient. Dritte Vereinsschrift der Görres» 
Gesellschaft (Köln 1914).
	        

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