Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1552 
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und underthanen mit einpringung und betzalung angeregter under- 
schidlicher anlage bei christenlichem gewissen und seinem trawen und 
glauben trewlich ertzaige, also daß dieselb vor dem dritten sonntag 
der Hailigen fasten, den man nennt den sonntag oculi, zum lengsten 
5 bei den verordenten steürherren on alle ausrede trewlich erlegt und 
geantwurt werde, damit sie zu rechter zeit den verordneten einnemern 
sürter behendigt und zugestellt werden mög. 
Deß will sich ain ersamer rath bei ainem Heden ungewaigert ver 
sehen, ime auch sein gebürliche straff gegen den ungehorsamen oder 
i» verzüglichen hierinn vorbehallten haben, darnach wisse sich menigclich 
zu richten, actum, durch ainen rath erkent aufs den 16. februarii der 
wenigern zall im 52. jare. 
Vom fürftenfrieg«. 1 
[163b] Wie die von Augspurg knecht annamen 1 2 3 
ii In disem jarb zu faßnacht, da nam die stat Augspurg drei fehn- 
len landsknecht an, und am donnerstag nach mitfasten, da sagt ain 
rat, er wisse von kainem feinbtc 3 , und an dem fr eitag vormittag, da 
a) Diese Überschrift ergänzt. b) Auch in disem jar, 26. o> sie wissen nichts von kainem 
scindt, 26. 
1. S. zum Ganzen die mit dem 3. März 1552 beginnenden Auszeichnungen in 
Mails Memorialbuch „Schätze" Cod. 118 im Augsburger Stadtarchiv, Bl. 26vd ss. 
2. In diesem Stück wird summarisch über die Vorgänge vom 31. März bis 
zum 4. April berichtet, die dann im folgenden einzeln noch ausführlicher erzählt 
werden. 
3. Gasser c. 1866s., Stetten,S. 476 ff. — S. die verschiedenen Vorkehrungen, 
die der Rat angesichts der drohenden Gefahr schon seit Anfang März traf, bei Radl- 
kofer S. 157ff., Roth, S. 420ff. — Die Eröffnungen, die der kleine Rat dem 
großen am 31. März machte, finden sich in den Ratsdekr. 1552, Bl. 36 b (unb im 
großen Ratsbuch, Bl. 41 b). „Ultima Marin," heißt es dort, „ist durch Herrn stat- 
pfleger Rehling er ainem großen rat ain fürhalten beschehen auf die mainung: es 
hett ain clainer erber rat sich bei den beschwerlichen ieusfen um etwas kriegsvolck 
beworben, der burger damit zü verschonen, und müßt sich nit zü erinnern, daß er 
jemand zü ainem übertzug oder thätlicher Handlung ursach gegeben, wollt es auch 
noch nit thun. aber nichts minder wer die nacht kundschaft kamen, daß das kriegsvolck 
sein Nachtlager zü Nördlingen gehabt und den paß zü Thunawörde erlangt, und 
wer die gemain sag, der zug wurde auf Augspurg sürgenomen. und wiewol ain rate 
hoffet, man solt dise stat aus erzelten Ursachen unangefochten lassen, jedoch wolt die 
Notdurft ervordern zu bedencken: dieweil die exempel vor äugen und alberait etlich 
stätt eingenomen, auch in der Widersacher gewalt steen, was man der ro. kay. mt., 
unserm allergenedigisten Herrn, und dem heiligen reich, auch gemainer stat schuldig, 
der Hoffnung, do sich jemand wurde umb dise stat annemen, Gott wurde die Unschuld 
ansehen und diser stat hilslich und beistendig sein, der ungetzweisleten Hoffnung, daß 
menigclich die vorsteend not bedencken, mundt und Hertz züsamensetzen; und wo solches 
beschehe, were zü hoffen, man möcht sich dises unrats entschütten, züvoran dieweil
	        

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