Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1552 
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Solchem treulich nachzükomen, darauf sol ain jeder 2 finget 
aufheben und ainem rat auf ire ordnung und statuten, so sie setzen 
und ordnen werden, schweren, inen getreu, gewertig und gehorsam 
zü sein. 
b Und also ist soliches denen von der Weberzunft sgleichfallsj an- 
zaigt worden, darauf sie dan auch ainem rat wie die andern zünften 
geschworen haben. 
Gemelter doctor Haß hat disen fürtrag gantz zierlich und wol 
sürbracht. 
w [171a] Von des Herbrots garten 
Item auf den lesten tag des Monats augusti dis 52. jars zü nachts 
zwischen 1 und 2 uhrn haben etliche kriegsknecht, dein bei 100 ge 
wesen, dem Jacob Herbrot seinen schönen und köstlichen garten vor 
dem Vogelthor^ angezündt und verbrent und an den köstlichen fruchten 
i; und bäumen mehr dan umb 2 m fl schaden gethon?. 
Wie man sagt, sol es graf Joß» von Zorn^, ain obrister kay. mt., 
angerichtet und ime, Hörbrot, das pancket geschenckt haben. 
a) .Jotz" fehlt 26. 
1. Das Vogeltor, eines der inneren Tore, am Graben, der die eigentliche Stadt 
von der Jakobervorstadt scheidet. — Gras Wolrad vonWaldeck sagt in seinem Tage 
buch <ed.Troß) von diesem Garten S. 49: „llortus scarnnis herbaeeis, herbidis 
pratis, daedaliis ambulacris, piscium vivariis, aquis vivis ex flumine Lyco deductis, 
scaturientibus fontibus interim, aqua puteali quoque vinetis et arboribus variorum 
fructuum Superbit. insunt quoque hic hortis domunculae aliquot, quarum parietes 
caesarum facies ad vivum depictas habent ac cujusque aetatem literis majusculis 
annotatam. äst modo non vacat hujus horti delicias depingere, qui decem millium 
florenorum sumptu hero suo applauditur.“ Er wurde von allen, die die Sehens 
würdigkeiten der Stadt auszählten, als eine der hervorragendsten gerühmt, von 
durchreisenden Fürsten und anderen vornehmen Persönlichkeiten besucht und war 
nicht selten der Schauplatz glänzender Feste. 
2. Vgl. oben S. 169, Gasser c. 1874, Stetten, S. 495, Roth, I.c. IV, S.517, 
Herbrots „Gartenklage" im Herbrot-Fasz. des Augsb. St.-Archivs. — Der venet. Ges. 
an den Dogen dd. 5. September 1552: ,Non poco e spaciuto che la notte innanzi 
il nostro partire di Augusta sia stä brusato et guasto un bei giardino, con peschiere, 
fabriche et piante ä modo d’Italia, di uno de primi della cittä, nominato Erbrot, 
molto ricco et quello che andö ä Mauricio con li capitoli al suo campo et era borgo- 
mastro a! venir nostro in Augusta. et questa insolentia i stä usata da soldati 
Alemani in grosso numero, che, sforzata la porta et feriti i guardiani del giardino, 
sono entrati.“ Venet. Depp., II, S. 553. — In Mails Cod. 118, Bl. 277a, heißt 
es: „Aus den 31. augusti am mittwuchen nach 9 ur in der nacht hat man dem burger- 
maister Jacob Herbrot in seinem garten seine 2 summerheiser abprendt, das haben 
haggenschützen gethon. und am morgen umb 10 uhr, da ist ain hauptman kumen 
mit Haggenschützen und zimerleit und haben den vogeiherd, das grassumerhaus und 
den kiestal alles noch abprendt und etlich bem abgehauen und die großen bem besche- 
digt und außen umbhackt. ist durch hieig mißgönner oder feind beratschlagt worden. 
3. S. über ihn S. 400, Anm. 6.
	        
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