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Desgleichen hat man angefangen, bei der Hauptstat^ den berg
oder runde! mit ainer starcken maur einzufassen und den spitz züd dem
Gesundbrunnen 3 aus dem graben herab- fieren lassen.
1553
5 [171 b] Von ainer Hochzeit
Item, da mann zalt von der gebürt Christi 1553 jar, auf den
sibenden tag januarii, da hat- her Anthoni Fugger alhie zü Augs-
purg seiner tochter Eattarina 3 mit graf Jacoben von Montfort am
costliche und herlichek Hochzeit gehalten*, welche durch den Mameranen
i« in lateinischen carmina ist beschriben und bei« Philip Ulhart zü
Augspurg auf drithalb bogen gedrucket worden 3 .
a) Nach „Hauptstat" in den Handschristen ein sinnloses „umb", das wir weggelassen
b> bis zum, LS. v) „hcrauß" statt „herab", SS. d) wie man, 26. e) „aus den —
da hat" entlehnt ans 26. t> ain herrliche u. costliche, LS. g) „bei" entlehnt aus 28.
In 27: durch.
1. Die „Hauptstatt" lag außerhalb der Mauern nahe der Nordwestecke der
Stadt, gegenüber dem Judenkirchhof. Vgl. Stetten, S. 497; Kern, >. c., S. 43.
2. Der „Gesundbrunnen" im Graben beim Klenkertörlein, eine im Jahre 1402
beim Auswerfen des Grabens entdeckte Quelle, deren Gebrauch laut einer aus dem
Jahre 1547 stammenden, daselbst angebrachten Inschrift 1512 Kaiser Maximilian
vom Fieber befreite; daher der Name.
3. Katharina, geb. 1532, gest. 1585.
4. S. das Hochzeitsbuch der Geschlechter unter 1553, 9. Januar; Stetten,
S. 499. — Mails Gr. Memoryb., Bl. 28s: „Graf Jacob von Montfort, wie er
mit der junckfrauen Katherina, Herrn Anthoni Fuggers dochter, Hochzeit gehupt hat
aus den 9. tag januarii anno rc. 1553, darauf seind der röm. kön. mt. und kön. würdin
in Beheim, mer des ertzhertzog Ferdinands und des hertzog Carls gesandten gewest
und sonst graven, freiherrn, ritter, edelleut und thumbherrnmitsamptandernhieigen
mer. darauf hat ain ersamer rat vereert 3 zuberlin mit sörchinen und 64 kandten
mit landtwein. dem Herrn Fugger zü ehrn haben die Herrn statpfleger den Zemats-
Hauser, Hauptmann über die ainspennigen, [dem Bräutigamj lassen entgegen reiten
mit seinen pferdten und den ainspennigen sampt denen von beiden stuben." —Aus
der Ehe des Grafen mit der Fuggerin entsprossen zwei Söhnlein, Georg und Hans,
für die Anton Fugger in dem letzten (britten) Kodizill vom 26. Juli 1560, ein paar
Monate vor seinem Tode, in der Weise sorgte, daß er aus seinem Nachlaß ein „Haupt-
gu," von 24000 Gulden mit 1200 Gulden jährlicher Nutzung ausschied, die zur Er
ziehung der beiden jungen Herren verwendet werden sollten, für den Fall, daß sie
dem katholischen Glauben treu blieben <s. dasKodizill etwa in Cgm. 2638,Bl. 124aff.).
5. S. zu diesem Gedicht Nik. Didier, Nik. Mameranus <1915), S. 80, 225 s.,
285. Titel: Fpitbalamivm/llenerosi ^vvenis^acobi/Comitis alüont-
tort & genero- / säe virginis Catharinae, / Antonii Fuggeri / filiae,
Augustae In Nuptiis / 7. Idus januarij celebratis / oblatum Anno 1553, / Auc=
tore Mamerano. / Augvstae Rheticae Philippvs / Vlhardvs in platea Templaria
Divi / Vdalrici, excudcbat. 4. 9*/,Bl.— Capital Invocatio (musae), Descriptio