434 Paul Hektar Mairs 2. Chronik von 1547—1565
behalten und sonst unzalbare soliche unehrliche» und unerbare stück
mit weibsbildernd an vilen orten von jugent auf getriben hat und
dann fürsetzlich zü Oberhausen gelegen, im willen und mainung, die
edlen, ernvesten Hern Leonhart Christoff Rechlinger und Melchior
Jlsing, bede der stat Augspurg burgermaister, umb daß sie inen seine
obvermelte biebereien nit gefallen lassen, mit aigner Hand umbzü-
bringen, zü erstechen, zü erschießen-, oder wie er dasa mecht züwegen
bringen, vorgehabt-, und auch mit andern gehandlet, denen große
gaben verhaissen, die ime darzü hilflich und rättlichi weren, und auch
vermeldtem obersten und gantzem regiment zü hon und« spott und
Verachtung durch seine schildwacht bei nechtlicher weil underfangen
hat zü reiten und darzü in vil weg beratschlagt, wie er denselben und
sein regiment aus dem läger schlagen möchte, alles darumb, der stat
Augspurg, seinem vatterland, am pancket damit zü schencken, daß in
der provoß sol fieren in seinv gewarsam, [im] ainen beichtvatter zü-
stellen, seinen letzten willen gegen Gott und der Welt [§ü] beschließen,
fund daß man in], wiewol er mehr straf verdient hette, umb seiner
fraindtschaft und fürbitt aus gnaden nach dreien stunden dem nach-
richter überantwurte, der im mit dem schwert sein leib in zwai stück
hauen soll, daß das Haupt das klainst und der leib das größt feie; so
feie dem kaiserlichen! rechten genüg geschehet.
[177t»] Wie man den knechten abdanckt
Item auf den 11. tag julio hat man den 6 fehnlen kriegsvolck
in der Rossenau abgedanckt und sie geurlaubt, und ist inen ain halber
a) unehliche, 26. b) den Weibsbildern, 26, 27. c) oder zu erschießen, 26. d) und
wie er das, 26. e) „vorgehabt" fehlt, 26. k) „rättlich" aus 26, 27 statt „redlich" in Z.
r) „und" fehlt 26. h) an sein, 26. i) „kaiserlichen" fehlt26.
1. Die Urteilssormel hatte nach Fronsperger, Bl. 76s, zu lauten: „Uff red
und widerred, auch ausf beyder theyl verlesen kundtschafft ist einhellig durch den
schultheissen und rechtsprecher mit einhelliger urtheil erkennt worden, daß in der
provoß mit in sein gewarsam süren soll, und soll im ein beichtvatter zustellen, daß
er sein sünd gegen Gott erkenn und sein letst testament mache und beschließ, so er
wil. und nach dem soll in der profoß dem freyen man überliefern, der sol jn ausf
den freyen Platz füren und im sein leib entzwey schlahen mit dem schwerdt, daß
der leib das gröst und der kopff das kleinst sey. wann das geschehen ist, so ist der urteil
vnd dem keiserlichen rechten ein genügen geschehen, darauff spricht der schultheiß
vnd bricht den stab entzwey: gnad Gott der seel, amen."
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