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allen glogken leuten und bei s. Moritzen vigilias und am morgen die
besingknus halten lassen.
Zwispann zwischen denen graben von Otingen und Herr
Sebastian Schertlin, ritter
5 M 512a. Item in disem monat october ist graf Ludwig von Ottingen
und Herr Sebasüan Schertlin zü Burtenbach, ritter, der Herschaft
Bissingen, so der Herr Schertlin von des Herren N. Schenckhen fettigen
erben erkauft, der Höchen oberkait und des gejaids halben in span
gestanden, [sind]. in großer rüstung gegen und wider einander gewesen*.
io *Traid und wein»
M 515b. Auf bornstag und fr eitag adj. 7. und 8. novembrisd hat das
traid in der Schrand gölten: das schaff keren 30 und 31 ß, der rogken
25 ß [27b] und 26, auch 27, der Haber 20 und 21 batzen. so hat man
die wein gar hoch kauft: den aimer umb 28, 29, 30 und 32 ß, und ist
i5 der wein seit Michaeli in gar theurem und hochem kauf gewest.
Schertlin schlecht den doctor Gereons
M512b. Auf fr eitag adj. 8. novembris- vor mittag umb 11 uhra hat
Herr Sebasüan Schertlin, ritter, sampt 7 dienern, alle in iren rüstun-
gen°, bei sant Steffan auf den doctor Gedeon gehalten, und als der
2o doctor zum essen haim geritten, hat in der Herr Schertlin trutzlichen
angeredü und im die saust in das angesicht geschlagen, darauf der
a) Unter „Teuerungen". b) den 7. u. 8. nov. c) freit, den 8. nov. d) umb 8 uhr.
e) rüstung zu roß, Chron. B. f) angeredt und mit schmachworten angefaren, desgleichen
die saust usw. Chron. B.
1. Die alte Feindschaft zwischen den beiden Parteien erwachte aufs neue, als
Graf Ludwig von Ottingen XIV. einen Vetter Sebastian Schertlins, Ludwig
Schertlin, schädigte. Seb. Schertlin soll, allen Abmahnungen zum Trotz, damals
300 Pferde und 3000 Mann zu Fuß aufgebracht haben, um „den Handel richtig zu
führen". S. Sattler, Gesch. des Herzogtums Württemberg unter den Herzogen,
S. 180, 193 ff.; „Leben und Tathen des Herrn S. Schertlin von Burtenbach, durch
ihn selbst beschrieben", eä. Schönhuth (Münster 1858), S. 117 ff., 120 ff.; Götz,
Briefe und Akten zur Gesch. des 16. Jahrh., V, S. 207, Anm. 1; Herberger,
S. Schertlin von Burtenbach und seine an die Stadt Augsburg geschriebenen Briefe
mit einem Anhang „Schertlins Leben" (Augsburg 1852), S. CXIX; Stetten,
Gesch. der Reichsstadt Augsburg, I, S. 540 und das sehr ausführlich von dieser
Fehde berichtende „Lied von einem neuen Edelmann" (Schertlin) in Cgm.1361,
Bl. 227 a bis 230c. — Bezüglich des Kaufes der Herrschaft Bissingen s.Steichele.
Das Bistum Augsburg, I I I, S. 586, 913.
Städtechroniken XXXIII.
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