Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchronik von Clemens Jäger 
auch sollichsa mit dem zünftlichen regiment mit Nichten mögen für- 
kamen werden, dann die blödigkait mentschlicher natur in allen stenden 
gefunden wirdet. 
Dieweil und aber der almechtig Gott die fachen also geschickt und 
haben wöll, daß die regierung diser statt bei inen verendert und der- 
Jett werden solle, wöliches sie doch unverschuldt gedulden und ge 
schehen lassen müßten, so künden sie gleichwol erachten, daß am erbere 
gmaind villeicht des sinns und gemiets nicht mer sei, daß sie hinfüro 
die jetzigen Herren von raten bei und neben inen an dem rat zu ge 
brauchen erforderen noch haben werden, an wölichem inen, dem 10 
jetzigen rat, aus erfarung und erkantnus der regierung, die doch nichts 
anders dann alle unrue, [48a] angst, sorg, mie und arbait, auch un- 
danckparkait der gmaind mit sich bringet und derhalben billicher ain 
dienstparkait dann ain herlichkait mit der warhait genenet werden 
möge, gar nichts gelegen sei, sonder solicher sorgsamerd eren vil lieber u 
geraten wollen, dann die erberen Herren, die rät, haben es baides 
gelernet: sie künden regieren und auch andren gehorsamen, sie wollen 
sich aber hiemit vor Gott offenlich betzeugt haben, daß sie in irer 
regierung nichts anders dann alle freihaiten, notlen, pnntnussen und 
vertrag, mit kaisern, königen, fürsten, bischöfen und stötten auffgericht, 2» 
getreulichen gehalten und alle krieg, so vil müglich, verhütet und auch 
den gemainen nutz, so vil mentschen müglich, gantz bürgerlich zu dem 
höchsten gefördert und alles das, so vil aine frome, auffrechte, redliche 
oberkait von ampts und billichkait wegen zu ton schuldig ist, getreu 
lichen und mit höchstem fleiß gehandlet und verrichtet haben, dieweil « 
und aber ain erbere gemaind dohin beschlossen, ain bestendige zunst- 
liche regierung in diser statt hinfüro zu halten und endlich dieselbe 
auffzurichten des Vorhabens sei, so wollten doch die erberen rät ain 
gantze erbere gmaind in allem guten von wegen gemainer statt 
Augspurg als von des vatterlands halben gantz fraintlich ermanet »0 
und erinnert haben: dieweil sie als die gesauten under andren iren, 
der gmaind, sürbringungen und Werbungen die wort, als nemlich, 
daß sie die zunftliche regierung dem reich und gemainer statt zu ehren, 
nutz und notturft auffzurichten Vorhabens weren, daß sie dieselbe 
röd in Haltung der zünftlichen regierung in kam vergessung bei inen m 
komen lassen wollten und bedencken, was sie dem reich, auch jedem 
bischof alhie zu ton schuldig weren; und ob des reichs und die bischöf- 
a) „sollichs" aus c. b) „sorgsamer" aus a.
	        

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