Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments
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anderen gestalt, dann daß solichs den raten, so in zunftlicher regierung
ordenlichen erwöllet, widerunrb zugestöllet werden sollte, und daß»
sie aufs iren aidt als die geschworne rät die zunstliche ordnung nach
irem bösten verstand anzurichten und zu ordnen helfen sollen, und
5 daß auch ain rat, neuer und alterd, aufs den Verlach zu der gmaind
treten und amen aidt mit auffgepotnen fingern schweren sollen, daß
sie die zunstliche regierung mit allen glidern und ämptern sampt
allem dem, so dortzu gehört, hundert jar und ain tag halten [trotten],
und auch all alter neid und haß, mißtrau und Ungunst, so in disem
10 Handel zwischen rat und gmaind [49b] und- mengklich fürgangen,
todt und ab und von hertzen gentzlich erloschen sein sollte, soliche be-
ratschlagung ainer <r erberen gmaind angetzaigt« ward, wöliche auch
ain sonder gut gefallen daran gehapt, und habend die sechs
ausgeschossenen gesauten Personen gepeten, daß sie die fachen zu
is dem förmlichisten handlen undk bis zu dem end ausfielen sollten«,
dessen sich die gesauten willige zu ton erboten und also iren
weg widerumb aufs das Rathaus, für den rat zu komen, genomen
haben.
Wie nun die sechs gesauten der gmaind widerumb aufs das Rat-
so Haus komen und nach irem begeren vor rat gelassen, auch inen, ir
weitere Werbung anzubringen, von dem rat vergunt worden ist, do
hat Hanns Weyß abermalen in namen und von wegen, auch aus
befelch ainer erberen gmaind dem rat der erberen gmaind gmiet und
fürnemen sürgehalten und gesagt, wie ain erbere gmaind ab der be-
25 willigung aines erberen rats der zunftlichen regierung, auch der guten
ratschleg und underweisung halben ain besonder groß gefallen hette,
und wollte solichs in aller gepürlichen gehorsamkait jederzeit umb die
Herren der rät mit willigem gmiet verdienen, dieweil es aber dem
almechtigen Gott also gefallen, daß ain bestendig zunstliche regierung
so alhie in diser statt Augspurg zu erhaltung fridlicher, bürgerlicher
Pollicei angefangen und gehalten werden soll, so sei ainer erberen
gmaind will, mainung und begerung, domit hinsüro aller unwill, Miß
gunst und unfraintschafft zwischen ainer erberen gmaind und ainem
erberen rat aufs künftig zeit verhiet werd, daß ain erber rat der erberen
äs gmaind die schlisse! zu der statt kamergewelb, zu dem Berlachturn
») und zum andern, daß c. b) und für das drit, daß newer und alter rat c. o) „auch"
statt „und" c. d) beratschlagung der sechs gesanten ainer c. e) auch angezaigt c.
i) und die sach c. g) „wollten" statt „sollten" c. h) gantz willig c.