158
Weberchronik von Clemens Jäger
der stmmgloggen halben^, auch die-' schlisse! zu dem Rathaus undstatt-
toren, dasb stattbuch» und der statt insigel» sampt allem gwalt, den
ain jede zunftliche oberkait in diser erlichen des hailligen reichs statt
Augspurg haben und tragen soll, frei übergeben und zue banden
stöllen soll. und das were-r von ainer erberen gmaind nicht darumbe, s
daß sie jetzundt ainem erberen rat amen trutz und hochmietigkait
domit zufiegen und ertzaigen wöllen, angesehen-, sonder daß disem
Handel an im selbs soliche stück und begerungen aus eraischlicher not-
turft billichen zustehen und die sgemaind bie] zu verwalten inhaben
soll; dann wo die erber [50a] gmaind dise ding erst über ain zeit io
hernacher zu haben begeren würd, so möcht es etwan widerumb von
neuem amen Unwillen zwischen dem rat und der gmaind erregen-
und geperen, wöliches ain erbere gmaind bedacht und demselbigen
mit« zeitigem rat jetzundt vorkamen wollen, es were auch ain erbere
gmaind, die schlisse! zu behalten und unordenlicher weis domit um-15
zugan, gantz nicht gesinnet, sondern dem rat, so durch ain ordenliche
zunftliche wähl erwöllet würd, soliche stück- und gwalt onverletzt zu
überantwurten und raicheni-, und daß dieselben hernach in künftig
zeit durch amen Künstlichen rat ordenlichen behalten und gepraucht
werden sollen, es künde auch ein erber rat als die hochweisen selbs 20
abnemen und ermessen, daß ain erbere gmaind soliche begerung mit
Nichten übergan künde, dann was were ainer oberkait und zunftlichen
regierung außerthalb diser stücken und gwalt geholfen, dieweil sie
allain den leren namen der zunften on allen volkomen gewalt tragen
und haben sollt? zudem wolle auch ain erbere gmaind in bedenckung, ss
was von, aim erberen rat mit königen, fürsten, bischöfen und reichs-
ftötten gehandlet worden sei, dasselb nach gepürlichen fachen alles
kräfftig und bestendig halten und haben, und soll in disem ansang des
a) desgleichen die c. b) auch das c. c) zu ircn o. d) und solches begeren were e.
e> ..angesehen" aus o. f) In den Hdschr. .zutragen". g) jetzund mit c. h) sonder
daß sic 0. i) solliche ernente und begerte stück e. k) widerumb überantwurten und
laichen wollen v. I) was durch ain c.
1. S. zu der Sturmglocke, die auf dem Perlachturm hing, das Stadtbuch leck.
Meyer) S. 64; Schumann S. 132; die, um welche es sich jetzt handelte, war erst
im Jahre 1348 gegossen worden.
2. Das Original wurde in der reichsstädtischen Zeit Augsburgs im Stadtpfleger
gewölbe aufbewahrt und gehört seit der Mediatisierung zu den Beständen des Haupt
staatsarchivs zu München. S. in der Edition des Buches durch Meyer S. XXI: Zur
Geschichte des Stadtbuches; S. XXIII: Beschreibung des Stadtbuches.
3. S. zu dem Stadtsiegel Zeller, I. c., S. 359, und oben S. 000. Eine Nach
bildung desselben bei Stetten I S. 46.