Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments
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gehalten worden \ und dises brieffs inhalt hab ich hieher zu setzen
gut geachtet, wölicher von wort zu wort also lautet:
Wir die ratgeben, die do zu den zeiten ratgeben waren, und wir
die burger gemainlich, reich und arme der statt Augspurg, versehen
»und bekennen offenlich mit disem brief, daß etc.— AmEnde: Das
geschach nach Christus gebürte dreutzehenhundert und in dem achten
und sechtzigisten jare an sanct Katherinen abent. sGedruckt bei Me her,
Augsb. Urk.-B., II, Nr. 611, S. 146 ff., mit den Unterschriften der
17 Zunftmeister] 2 .
io [53b] Und send» die sigil, welliched von allen ratsherren, so« im brieff
verzaichnet send, daran hang ent, gantz-r warhafftig und nach rechter
ordnung entworfen, vertzaichnet und conterfeit wordene in allermaßen,
als sie hie undenr gesehen werden.
Folgen 331.54 a u. b, 55 a die farbigen Wappen der bisherigen Ratsherren:
iö Herr H. Herwart, h. Bütschlin, ch. Bögelin, h. Dachs der alt, h. Bögelin jung,
h. Niederer alt, h. Ravenspurger, h. Pföttner, h. Röhlinger, h. Niederer, h. Gossen
brot, h. Jlsung h. Onsorg, h. Priol, h. Dachs, h. Pfötner jung, h. Hangenor,
h. Rapolt, h. Welser, h. Bögelin, h. Schönegker, h. Langenmantel, h. Räm,
h. Karg, h. Bach alt, h. Bach jung, h. Dillinger, h. Langenmantel, h. Breyschuch,
so h. Hotter-.
[55a] Wie nun der zunftlich freihaitbrieff auffgericht und verfertigt
worden was, do send alle botten mit den ordnungen der zunften von
den frembten des reichs stötten komen 2 und habend von Straßburg,
Basel, Mäntz, Worms, Speyr, Costantza und Ulm alle ire ordnungen,
25 den zunftlichen stand betreffent, schriftlich n mit sich gepracht, wöliche
a) „das" nach „send" haben wir gestrichen. b) „welliche von" aus c statt „so von"
in a, b. c) „so" aus c. d) die dann gantz o. e) „worden" aus e. f) hineben
o. In e ist für die Wappen leerer Raum gelassen, ebenso in d. Langen mantel hat sie wie
auch das Stadtsiegel in seiner Reg.-Historie auf den Tafeln F und G im Kupferstich nach
bilden lassen. g) „Costantz" aus b, c. h) „schriftlich" aus d, c.
1. Jäger in der „Vorbereitung", Bl. 20b: „Disen brieve hat der rat des zunft
lichen regiments als ain köstlich hailigtumb hinder den burgermaister von der ge-
mainde järlichen gelegt und ist also ... bis auf dise zeit, als Carol von Gent den
selben sanct zunftbriese erhebt, behalten worden, welches alles darumb beschehen,
damit solcher brieve nicht von den geschlechtern, als sie sagen, inen entzogen werde."
— Die Bezeichnung Karls V. als „Carol von Gent" ist ein Stich aus Georg Öster
reicher, in dessen Kreis der Kaiser während des schmalkaldischen Krieges— wie auch
anderwärts bei den Protestanten —so genannt worden ist.
2. Die Taufnamen dieser Herren, die hier weggelassen sind, s. bei Frensdorfs,
>-c., S. 133, 8. — Ihre Familien sind sämtlich von Stetten, Geschl., in der IV.
bzw. V. Abteilung seines Werkes, S. 64 ff., „beschrieben"; ausgenommen die Fa
milie Rem, die in der Vlil. behandelt wird. — Die Überschrift der Wappenreihe
lautet in der Weberchronik: „Die anhangenden insigel der zünft freihaitbrieff"; dabei
das ebenfalls in Farben hergestellte, mit einem Lorbeerkranz umwundene Stadt-
Wappen mit der Umschrift: 8igi»um Livium Hugustensium.
3. S. oben S. 162. 163,17.