Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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jgg Weberchronik von Clemens Jäger 
inen von allen stötten, ainem erberen rat und der erberen gmaind zu 
eren und gefallen, gantz willigklichen mitgetailt und zugeschicket 
worden sind, als nun ain rat und der zusatz von ainer erberen gmaind 1 
soliche zunftliche ordnungen angehört und vernomen, habend die 
Herren allerlai bedenckung und ratschlagung darinnen gehapt und 5 
imer das füglichist, so dem geprauch diser statt am gelegensten gewesen 1 2 3 4 5 6 , 
angenomen und ir bedenckung darinnen gehapt. dann zu dem aller 
ersten ist allen handwerckern in diser statt Augspurg gepotten worden, 
daß sie sich zusamenton und beratschlagen und vergleichen» sollten 
dermaßen, daß jedes handwerck, so aineu mann an den rat zu gan 1° 
gehaben möcht, ain zunft sein, benent und gehaissen werden soll, 
wann aber ain handwerck groß were, daß dasselbig zween mann an 
den rat zu gan haben und geben sollt 2 , wo es sich aber zutriege, daß 
ain handwerck so klain were, daß es kam mann an den rat zehaben 
vermöchtb, so sollten sich zwai oder mer handwercker zusamenwn und 13 
amen mann an den rat zu gan gebend sonst wollt ain rat«, wann nun 
die ordnung des rats session von den zunftmaistern auffgericht würde, 
die alten rät nach aines rats gefallen an den rat auch nemen und er- 
wöhlen 2 . desgleichen ward auch mit dem großen rat die ordnung der 
zwelfer fürgenomen 2 , wie dann hernacher in dem ratsbrieff gehört 20 
und vernomen Wirt. 
») „und vergleichen" aus o. d> „nicht vermocht" v. v) Die Worte „die alten rät" 
nach „ain rat" wurden gestrichen da sie in diesem Satz noch einmal vorkommen. 
1. S. oben S. 161,21. 
2. Solches Boten hauptsächlich die Ulmer Ordnungen. Vgl. Dirr, Studien, 
S. 165 f. 
3. Man erkannte dieses Recht szwei Mann in den Rat zu stellen] zu: den Kauf 
leuten, Webern, Kramern, Becken, Metzgern, Schustern, Schneidern, Bräuen <und 
Bierschenken), Lederern und Salzfertigern, also zehn Zünften. Die anderen: die 
Kürschner, Loder, Zimmerleute, Hücker, Schmiede, Schäffler und Fischer mußten 
sich mit je einem Mann begnügen. Wann die ursprünglich achtzehn Zünfte auf siebzehn 
reduziert wurden, ist nicht festzustellen; doch sind es schon in dem frühesten uns 
erhaltenen Ratsbuch, in dem sie aufgeführt werden, in dem von 1403, ihrer nur 
siebzehn. Vgl. Frensdorfs S. 140,6; Dirr, Studien, S. 176, 183.— Verschwun 
den sind als selbständige Innungen, die nachweislich im Jahre 1362 bestanden 
hatten sChron. I, S. 252 f.>, die Floßleute, die Drächsel, die Wagner, die Gold 
schmiede, die Sattler, die Keusfel, die Saurpecken und Trüchler, die Maler, ebenso 
die Bader und die Müller, die seitdem noch hinzugekommen waren. 
4. Gasser c.1502.— Frensdorfs S. 140, 4; Dirr, l. c., S. 174f., 178. 
5. Die Zahl der „Herren" wurde aus 15 festgesetzt, aber noch im Laufe des 
XIV. Jahrhunderts unter uns unbekannten Umständen auf 12 reduziert, von denen 
8 im kleinen, 4 im alten Rate saßen. Danach berichtigt sich die von Dirr <S. 183) 
in seinen „Studien" bezüglich der Zahl der im Rat sitzenden Herren gemachte Angabe. 
6. Zu denZwölfern, denBeisitzern der Zunftmeister, s. Frensdorfs S. 140,29; 
Dirr S. 180; zu denen der Weber Beil. II.
	        

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