Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchronik von Clemens Jäger 
noch will ich, domit diser Handel nicht entgentzt werde, disen des rats 
brieff, zu dem allem» auffgericht, auch hieher setzen, wölicher von 
wort zu wort also lautet: 
Wir, die ratgeben, die zu den zeiten ratgeben warend, und wir 
die burger gemaincklich, reich und arm der statt Augspurg, versehen » 
und tun kund mencklich offenlich mit disem brieffe für uns und all 
unser nachkamen, daß wir etc. — Am Ende nach den Unterschriften 
der neu gewählten Ratsherren das Datum: Das geschach nach der 
gebürt Christi im 1368. jar an dem nechsten sambstag vor samt Thomas 
weyennächten. [Öfter gedruckt.] * 10 
[61b] Diser ratgeben insigel send der zeit noch unbewußt, derhalben 
sie alhie conterfetisch zu machen underlassen werden müssen, es ist 
auch zu besorgen, daß diser brieff laider verloren seid?. 
Als nun alle fach, so zu dem zunftlichen stand und regiment [ge 
hört], von ainer erbern gemaind, reich und arm, alhie aufgerichtet ward, 15 
da hat am erberer rat sein eerliche legation und botschafft zu kaiser 
Caroln gen Prag abgefertigt mit bevelch, daß Sein kaiserliche maiestat 
das angefangen zunftlich regiment, so alhie zu Augspurg, Seiner mt., 
dem reich und gemainer stat zu eern, nutz und wolfart aufs- und an 
gerichtet worden wer, gnedigclich bewilligen, confirmiern und bestäten 20 
soll, welliche bewilligung und bestätigung der hochloblich kaiser Carolus 
denen von Augspurg under Seiner maiestat grossem anhangenden 
insigel und guldin bulla gnedigclichen verlihen und geben hat. in 
welchem brief, den ich selbs in meinen Händen gehabt und gelesen 
hab, mit austrucklichen Worten beschriben steet, daß Sein mt. das 25 
zunftlich regiment dem reich und gemainer stat zu Augspurg zu eern, 
nutz und friden zugebe, bewillige und bestäte. daraus wol abzunemen 
ist, daß der hochweis kaiser Carolus die zunftliche regierung dem 
Hailigen reich als für nützlich, eerlich und gut zusein angesehen, erkent 
a)domalen c b) Statt des letzten Satzes heißt es in o: es ist auch diser brief laider 
lang nicht gesehen worden; in d: es ist auch diser brief verloren. 
uns auch vollen gewalt genomen und usgedinget, dise vorgeschriben gefaßte und 
artickel ze bezzern, als ofst und als dick wir wollen und uns duncket, das wir die nach 
dez ratez und der zunfftmaister rat gebezzern und baz erluhten mugen." 
1. Drucke in Langenmantels Historie des Regiments usw., S. 43ff.; 
Braun, Piac., Notitia, iv, ©.133—hier wie dort fehlerhaft; genau in Frens- 
dorfss Beil. > zu Chron. A, S. 135, nach dem Original im Hauptstaatsarchiv zu 
München — einer Pergamenturkunde mit dem großen Stadtsiegel in gelbem Wachs 
und 31 kleineren Siegeln der unterschriebenen „Herren" und „Zunftmeister"— und 
in Meyers Augsb. Urk.-B., II, Nr. 612, S. 148. 
2. Wo war er 1544 wohl „verwahrt", da ihn Jäger nicht finden konnte?
	        
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