Stücke, die A. Weber betreffend. 1397
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Handels halben gerichtet*, und anderswo wurden vil mer gerichtet?.
Gott, der gnadt inen, amen!
1397.
[78»] In disem jar ward ain großer Unwillen zwischen dem rat und
a ainer gemaind des ungelts halben, und koment etlich zunften als die
weder, decken, schuster, schäffler und schmidt zu den Barfußen zu-
samen, die nicht in die hohen und schweren ungelt consentieren und
bewilligen wollten, also daß sies erhielten?. und wurden desmals
1. A 97,18; Millich S. 41, 11.
2. A 97, 21; 41, 17; Cgm. 342 (Vorschlagblatt); Oefele, 1. c.; Königs-
dorfer I. c.
3. A 109, 8; Franck, Chronica und Geschichtsbibel, Bl. 197b; Stetten S. 137
tbeide unter 1398); Frensdorfs in Beil. III zu A, S. 161; Jäger in der „Vor
bereitung", Bl. 52-: „Als anno 1397 die ersten kriege (nach errichtung der zunften)
zum tail ersessen und ain rat mit seinen hohen steuern und ungelten die schulden,
darein sie gefallen, wider ablösen sollte, do entstuend, (welches wir, menigclich on
alles verachten melden), under dem armen verdorbnen volck, welches in solchen
kriegen gar verwildert und wercklos wirdet, ain empörung wider ain rat. die hett
die gestalt: es ward in ainem erbern rat eingepracht, die ungelt abzulassen, nach-
dem aber ain rat seine leibgedingregister und buecher [52 b] der schulden übersehen
ließ, hat sich erfunden, daß ain erber rat noch tief in den schulden gestecket und nicht
müglich was, die ungelt schon abzulassen, und ward ain gepotner rat gehalten, da-
rinnen ain rat erkennet, daß man die ungelt noch etliche jar lang sollte beleihen lassen,
bis man aus den schulden komen möchte, als solches der gemain mann etlicher handt-
wercker vernomen, haben etliche vil böser, eerenrueriger trauwort wider amen rat
öffentlichen und haimlich ausgestoßen, als solches ain rat ersaren, hat der allen
zunstmaistern befolhen, sein zunft zu versamlen, denen sie anzaigen und verkünden
sollen, daß nicht möglich were, die ungelt nachzulassen, dann ain rat noch so vil schuldig
were. und hette ain erber rat darauff ain erkantnus getan, das ungelt noch etliche
jar lang anstehen zu lassen, mit begern, daß die zunftleut auch darein consentieren
und bewilligen sollten, das ward auch durchaus also gehandlet, daß der merer tail
willig was und sagten: dieweil es ain erber rat von gemainer stat wegen erkant
hätte, daß sie es beschehen lassen und solches mit gutem willen wollten vollstrecken
Helsen, allain fünf zünften, als die Weber, decken, schuster, scheffler und schmidzunft,
die wollten mit Nichten darein bewilligen, sagten, man hett das ungelt lang genug
geben, und kam die grössist ursach [53a] aus der Weber zunft, in welcher vil ver-
dorbner leut waren, die in solcher empörung und onainigkait sich geren bereichern
wollten und nichts gutes im sinn hatten, wie dann auch, als diser carthumel gefüllt,
gesehen worden, daß derselben vil zum thor aus entlausfen und den erbern leuten
das ir empsieret haben, dise fünf zunften kamen mit iren gewehren und Harnisch
>m Barsüßercloster an sanct Gilgen tag [1. September) vorgemelts jars zusamen
und hielten da amen rat, wie sie sich weiter in die fach schicken wollten, indem die
erbern geschlechtern und die von der kaufsleutstuben, cramer und andere vast et,
schlacken, und dieweil inen nicht zu vertrauen was, schickten sie etlich aus der gemarnoe
des rats, so inen angenem waren, zu inen, dieselben zu begietigen. und wollt am'
erber rat mit friden sein und sürkomen, daß nicht mordt und raub sampt Vergießung
des anschuldigen bluets fürgienge, so mueßt ain rat der fünf zunften liedlein nach
wem gefallen singen und nicht allain alle ungelt ablassen, sonder denselben auch
dness und sigel geben, daß man die zunften hinsüro mit kainem ungelt mer beschweren
sollte, diser bliese ward zu dem zunftbrieve hinder den burgermaister von der ge