Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Stücke, die A. Weber betreffend. 1397 
223 
Handels halben gerichtet*, und anderswo wurden vil mer gerichtet?. 
Gott, der gnadt inen, amen! 
1397. 
[78»] In disem jar ward ain großer Unwillen zwischen dem rat und 
a ainer gemaind des ungelts halben, und koment etlich zunften als die 
weder, decken, schuster, schäffler und schmidt zu den Barfußen zu- 
samen, die nicht in die hohen und schweren ungelt consentieren und 
bewilligen wollten, also daß sies erhielten?. und wurden desmals 
1. A 97,18; Millich S. 41, 11. 
2. A 97, 21; 41, 17; Cgm. 342 (Vorschlagblatt); Oefele, 1. c.; Königs- 
dorfer I. c. 
3. A 109, 8; Franck, Chronica und Geschichtsbibel, Bl. 197b; Stetten S. 137 
tbeide unter 1398); Frensdorfs in Beil. III zu A, S. 161; Jäger in der „Vor 
bereitung", Bl. 52-: „Als anno 1397 die ersten kriege (nach errichtung der zunften) 
zum tail ersessen und ain rat mit seinen hohen steuern und ungelten die schulden, 
darein sie gefallen, wider ablösen sollte, do entstuend, (welches wir, menigclich on 
alles verachten melden), under dem armen verdorbnen volck, welches in solchen 
kriegen gar verwildert und wercklos wirdet, ain empörung wider ain rat. die hett 
die gestalt: es ward in ainem erbern rat eingepracht, die ungelt abzulassen, nach- 
dem aber ain rat seine leibgedingregister und buecher [52 b] der schulden übersehen 
ließ, hat sich erfunden, daß ain erber rat noch tief in den schulden gestecket und nicht 
müglich was, die ungelt schon abzulassen, und ward ain gepotner rat gehalten, da- 
rinnen ain rat erkennet, daß man die ungelt noch etliche jar lang sollte beleihen lassen, 
bis man aus den schulden komen möchte, als solches der gemain mann etlicher handt- 
wercker vernomen, haben etliche vil böser, eerenrueriger trauwort wider amen rat 
öffentlichen und haimlich ausgestoßen, als solches ain rat ersaren, hat der allen 
zunstmaistern befolhen, sein zunft zu versamlen, denen sie anzaigen und verkünden 
sollen, daß nicht möglich were, die ungelt nachzulassen, dann ain rat noch so vil schuldig 
were. und hette ain erber rat darauff ain erkantnus getan, das ungelt noch etliche 
jar lang anstehen zu lassen, mit begern, daß die zunftleut auch darein consentieren 
und bewilligen sollten, das ward auch durchaus also gehandlet, daß der merer tail 
willig was und sagten: dieweil es ain erber rat von gemainer stat wegen erkant 
hätte, daß sie es beschehen lassen und solches mit gutem willen wollten vollstrecken 
Helsen, allain fünf zünften, als die Weber, decken, schuster, scheffler und schmidzunft, 
die wollten mit Nichten darein bewilligen, sagten, man hett das ungelt lang genug 
geben, und kam die grössist ursach [53a] aus der Weber zunft, in welcher vil ver- 
dorbner leut waren, die in solcher empörung und onainigkait sich geren bereichern 
wollten und nichts gutes im sinn hatten, wie dann auch, als diser carthumel gefüllt, 
gesehen worden, daß derselben vil zum thor aus entlausfen und den erbern leuten 
das ir empsieret haben, dise fünf zunften kamen mit iren gewehren und Harnisch 
>m Barsüßercloster an sanct Gilgen tag [1. September) vorgemelts jars zusamen 
und hielten da amen rat, wie sie sich weiter in die fach schicken wollten, indem die 
erbern geschlechtern und die von der kaufsleutstuben, cramer und andere vast et, 
schlacken, und dieweil inen nicht zu vertrauen was, schickten sie etlich aus der gemarnoe 
des rats, so inen angenem waren, zu inen, dieselben zu begietigen. und wollt am' 
erber rat mit friden sein und sürkomen, daß nicht mordt und raub sampt Vergießung 
des anschuldigen bluets fürgienge, so mueßt ain rat der fünf zunften liedlein nach 
wem gefallen singen und nicht allain alle ungelt ablassen, sonder denselben auch 
dness und sigel geben, daß man die zunften hinsüro mit kainem ungelt mer beschweren 
sollte, diser bliese ward zu dem zunftbrieve hinder den burgermaister von der ge
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.