Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Schusterchromk von Clemens Jäger 
7. Lienhart Cristan*, zunftmaister, gar ain frommer, dugentlicher 
mann, war von Hiltasingen?, von oben herab bürtig, saß [21b] mit 
haus bei sant Anna, und als er ainer zunft Vorgänger was, stund er ir 
treulich vor. aber [ttrie] man acht, so was er nit lang zunftmaister, dann 
auf sein begeren kam er ins sant Jacob Spittals darin beschloß er s 
sein menschlichs end in Gott. 
8. Simon Wolf*, der acht zunftmaister, ain stummer, frölicher 
mann, was pürtig von Pludentz in Wallen^, saß mit haus bei sant 
[Anna] closter, und als man sagt, ist er nit lang zunftmaister gewesen, 
ist, so lang er» Vorgänger gewesen, ainer [22»] zunft treulich vorge- u> 
standen, aber wie [bei] allen menschen durch den todt das leiblich leben 
ein endt nimmt v und er sein tag hie auf erden vollendt, starb er in dem 
namen Gottes; dem woll Gott gnedig sein, amen! 
9. Peter Waiblinger^, zunftmaister, ain waidlicher mann, zim- 
licher lenge, wolhabender narung, saß mit Haus under den weißmalern " 
bei dem brunnen underhalb des Perla', was von Aidlingen bei 
Wasserburg^ in dem Bairland bürtig. sein rechter nam haißt Peter° 
Stampf, aber er ward von menigclichen Waiblinger genannt, er trug 
von ainem rat das prodtgeschauerampt und was lange zeit neuer und 
alter zunftmaister, dann er mit dem Hertzel im ampt gewesen ist”. 20 
aber damit die fach verstendig bleib, so hab ich den Lienhart Cristan und 
Simon Wolf vorgesetzt, dann er baid überlebt hat. bei disem zunft 
maister ward das [22 v] teselin der mannzucht a von ainem rat auf 
unserm Zunfthaus aufgericht, darin der artickel: welcher ain wehr 
wider den andren zuckt oder wirft oder sonst mit ungebürlichem 2& 
zucken oder Worten, wie das sein mag, [handelt], der soll gestrafft wer- 
») da, Io lang er. d) das leiblich leben endt nemme. e> der Peter. d) mann 
zucht beschaiden. 
1. Anhang I I, Nr. 2 (S. 343). 
2. Hiltenfingen, Amtsgericht Schwabmünchen. 
3. Der Stistungsbries des St. Jakobspitals sah vor, daß auch verarmte Ratsherren 
in ihm Aufnahme finden sollten; jedoch beraubte diesesBenefiz den damitBegnadeten, 
wie in einem Ratsbeschluß vom Jahre 1480 für immer bestimmt wurde, des Rechtes, 
Zunftmeister und Zwölfer zu wählen. Dirr, Studien, S. 219. 
4. Anhang I I, Nr. 18 (S. 346). 
5. Bludenz im Vorarlbergischen, sö. von Feldkirch. 
6. S. Anhang II, Nr. 15 (S. 345). 
7. Der Kohlenbrunnen genannt. Vgl. die Augsb. Chron., I, S. 96,15 mit Anm. 
8. Aibling bei Rosenheim. 
9. S. Anhang I (S. 341) unter 1474, 75, 78.
	        

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