Schusterchronik
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den maistern, [40b] die bei dem aufschlagen gewest, nit [einmal] zu
essen gab — [gemacht], und als man aller fach vertig was, da gab man
das schmaltz umb kr. 4, dann es wollt nit theurer aufgon. und wie das
schmaltz gar aufgangen und gefaßt was, da ward die rechnung von den
s zwölfern und den zwai maistern, so bei dem aufschlagen gewest, ge
macht, und verlor ain zunft an dem schmer fl 4 minder 9 so vil saltz
was darinnen gewest, es sollt zu ewigen zeiten ainer zunft ain War
nung sein, sich vor solchem gut zu hueten. aber der kauffmann war nit
gerecht, so waren unser vorgenger sorgsam, für die oberkait zu kommen,
t« Als nun diser zunftmaister Grill 41 jar under ainer zunft gewesen
und nit mer dann 6 jar gefeiret, sonder allwegen mit der zunft emptern
beladen gewesen und in wanckelmuetigem glück mit bilerlctia kranckhait
und abgang der narung 1 ainer erbaren zunft zu dem besten vorge
standen, da versorgt in ain rat mit dem undern zoll zu Wertenbrugk.
den besaß er nit mer [lang], nemlich nit lengerb dann fünf wuchen, da
fordert in Gott aus disem zeitlichen, zergenglichen leben in das ewig,
immerwerend leben, amen. und ward seiner stauen von wegen seines
treuen diensts ain halb jar hernach auf dem zoll zu bleiben vergunnt.
also starben unser zunftmaister in 5 cottembern drei fromm, erlich, alt
so zunftmaister, nemlich Jeger, Grill und Umbach?.
18. [41a] Hans Jeger^, zunftmaister, von Zusmershausen aus der
Reischenau^ bürtig, ain frommer, senfter, wolberedter mann, der ainer
zunft mit sorgen wol vorstuend, saß mit Haus underhalb des Perla
gegen der Judengassen, trug von ainem rat das stettmaisterampt^ und
25 war verordneter straffherr über den fürkauff, valsch gewicht, eilen und
maß und beschloß ain zeit lang den Perlaturnb. hx, seiner zeit im ampt
ward erkannt zu dem dritten mal, daß die geschaumaister, wann sie
umbgiengen, die ainnettigen doppelschuech biessen sollten-, wann sie
a) durch viierlai. b) nit mehr oder nit lenger. o> daß man die ainnettigen doppelfchuch
biegen (olt, wann die schawmaister umbgiengen.
1. S
2. Die
1536.
seine Vermögensverhältnisse im ^^schon^SS, Umbach
: angegebene Zeitspanne ist zu eng. Hans Jager > iw
3. Anhang II, Nr.7 (S. 344). «„„ab..™ «nn Stadtbergen und
4. Die Gegend westlich und nordwestlich von Augsbu g
Leitershofen bis an die Zusam. ... fiat c j n et b. rat ange-
5. Ratßdekr. ad a. 1527, Bl. 141 a: „Uff 20. tag| J«W• ••• ' . ^rühe und arbait
sehen, daß Hansen Jäger und Ulrichen Hohenauer alsstetmaister ,ur y
jedem 5 guldin gegeben und vereert werden.' . Ratsherren ver-
6. Seit 1514 mußten die Schlüssel zum Perlachturm von emem Jt«
wahrt werden. Ratsdekr. ad a. 1514, S. 74 (Stetten, I, S. i )• ^