Schusterchronik
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hinumb, und ward erst beim zunftmaister Grillen ausgetragen, macht
gar» vil müe. es wassend die zunft und die zwelfer und zusätz 11 malen
beiainander, ward vil Unwillens und unrue under ainer zunft. es
wurde jedlicher Partei zwue schrifften zu stellen zugelassen und
s giengen die zunftmaister und zwelfer bei allend ratgeben herumb,
also ernstlich ward es gehandlet. dargegen sterckten« sich auch sdie vom
gegentail] aufs best, so sie mochten, dann sie hetten nit Hainen vertröst
von etlichen des rats, aber es kam gleich darzu, daß weder die kausfleut
noch die schuechmacher in das neu haus kamena, dann die Herrn
io machten ain cantzelei daraus \ und wurden den erbaren leiten, [bie im
Schuchhaus gewesen), damit sie auch underhaltung haben, laden von
den zechherrn zu sannt Moritzen gebaut?, und seit der gantz Handel
von wort zu wort hinder ainer zunft?.
Zu erklerung des Handels will ich den ansang des Schuechhaus
»erzelen. der was also:
Als man zalt 1276 jar, ward das statbuch gemacht, darinnen ver
leibt, daß die rindschuster das recht Hand, daß all alt alpitzer« mit inen
heben und legen sollen 4 , und sollen alle jar dem Vogt geben 2& bar gelt,
und das darumb: wann sie zu listen oder zu marckt stehen, ob inen
jemandt etwas fielen wollt und sie denselben gleich raufften und
») »am gar. b) zu allen. c) strebten. d) darein kamen. e) alt Priester.
2. Bd. VI der Augsb. Thron. ©.60,.neT^unfuntet den Schustern wegen
3. Von einer 110 Jahre srtrher entstandenen Irrung unter , 109) Bom
des Schuht, aujes berichtet ein Eintrag m Bd- l der { wegen, so das
Samstag vor oculi (14. März) 1422 der lautet. „V i umb bc8 Schuchhaus
hantwerck der schuchster gemamlichen hie m desw" 1 t, 0 t dainci
willen wider ainander gehabt hant, damit der statt tt S . b lauster gemain-
unb alter raute erkennt und gesprochen, daß dasselb hantwer^ jät ,
l'chen, baide, die innerhalb und utzerhalb des s ' ^ guidin rin., und
lichen von demSchuchhuse der statt zu zwse sollen.geben TOolI e
daß auch das Schuchhuse werde besezzet. aber welcher sch s ajerinne sitzen wölle,
der mag wol hieussen beleiben, doch daß ein yeglrcher, j ebtet welche
sein antzal an dem zinse ouch gebe on alle ch'derred^o ch s unb bag tebet
denn ir lebet zu marckt schneiden wöllent, m dem Scj IjJA iüatc der mag sein
daselben und niendertanderswa ußschneiden. welchem aerd°smt,ügte^ ^ ba Vain
lebet ouch wol außschneiden, wann er will, da es im allerb 113 , e ; ben niil, fein
yeglicher ledrer.dei sein lebet uherhalben des °bsen°n'en hus schnewen^^^ „
antzal an dem zinse desselben hus nach getzimlichait ouch ge und Lederer
Es hatten sich also osfenbar die nicht im Schuchhaus sitzenden Sch l
der Zinszahlung zu entziehen versucht. „ntÄchuhster reht, daz alle
4. Stadtbuch (Meyer) S. 44, 819: „Ez ist auh der r lw und Ge-
alpuzzer mit in heben unde legen suln" (d. h., daß die Flickschuster v,e r.°l
rechtsame der Rindschuster teilen sollen).