Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Schusterchronik 
339 
hinumb, und ward erst beim zunftmaister Grillen ausgetragen, macht 
gar» vil müe. es wassend die zunft und die zwelfer und zusätz 11 malen 
beiainander, ward vil Unwillens und unrue under ainer zunft. es 
wurde jedlicher Partei zwue schrifften zu stellen zugelassen und 
s giengen die zunftmaister und zwelfer bei allend ratgeben herumb, 
also ernstlich ward es gehandlet. dargegen sterckten« sich auch sdie vom 
gegentail] aufs best, so sie mochten, dann sie hetten nit Hainen vertröst 
von etlichen des rats, aber es kam gleich darzu, daß weder die kausfleut 
noch die schuechmacher in das neu haus kamena, dann die Herrn 
io machten ain cantzelei daraus \ und wurden den erbaren leiten, [bie im 
Schuchhaus gewesen), damit sie auch underhaltung haben, laden von 
den zechherrn zu sannt Moritzen gebaut?, und seit der gantz Handel 
von wort zu wort hinder ainer zunft?. 
Zu erklerung des Handels will ich den ansang des Schuechhaus 
»erzelen. der was also: 
Als man zalt 1276 jar, ward das statbuch gemacht, darinnen ver 
leibt, daß die rindschuster das recht Hand, daß all alt alpitzer« mit inen 
heben und legen sollen 4 , und sollen alle jar dem Vogt geben 2& bar gelt, 
und das darumb: wann sie zu listen oder zu marckt stehen, ob inen 
jemandt etwas fielen wollt und sie denselben gleich raufften und 
») »am gar. b) zu allen. c) strebten. d) darein kamen. e) alt Priester. 
2. Bd. VI der Augsb. Thron. ©.60,.neT^unfuntet den Schustern wegen 
3. Von einer 110 Jahre srtrher entstandenen Irrung unter , 109) Bom 
des Schuht, aujes berichtet ein Eintrag m Bd- l der { wegen, so das 
Samstag vor oculi (14. März) 1422 der lautet. „V i umb bc8 Schuchhaus 
hantwerck der schuchster gemamlichen hie m desw" 1 t, 0 t dainci 
willen wider ainander gehabt hant, damit der statt tt S . b lauster gemain- 
unb alter raute erkennt und gesprochen, daß dasselb hantwer^ jät , 
l'chen, baide, die innerhalb und utzerhalb des s ' ^ guidin rin., und 
lichen von demSchuchhuse der statt zu zwse sollen.geben TOolI e 
daß auch das Schuchhuse werde besezzet. aber welcher sch s ajerinne sitzen wölle, 
der mag wol hieussen beleiben, doch daß ein yeglrcher, j ebtet welche 
sein antzal an dem zinse ouch gebe on alle ch'derred^o ch s unb bag tebet 
denn ir lebet zu marckt schneiden wöllent, m dem Scj IjJA iüatc der mag sein 
daselben und niendertanderswa ußschneiden. welchem aerd°smt,ügte^ ^ ba Vain 
lebet ouch wol außschneiden, wann er will, da es im allerb 113 , e ; ben niil, fein 
yeglicher ledrer.dei sein lebet uherhalben des °bsen°n'en hus schnewen^^^ „ 
antzal an dem zinse desselben hus nach getzimlichait ouch ge und Lederer 
Es hatten sich also osfenbar die nicht im Schuchhaus sitzenden Sch l 
der Zinszahlung zu entziehen versucht. „ntÄchuhster reht, daz alle 
4. Stadtbuch (Meyer) S. 44, 819: „Ez ist auh der r lw und Ge- 
alpuzzer mit in heben unde legen suln" (d. h., daß die Flickschuster v,e r.°l 
rechtsame der Rindschuster teilen sollen).
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.