Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Schlacht aus dem Lechfeld 955 
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dem kaiser zu erneuren» und zu beglichen,r> aber ir gantzer befelch 
was, daß sie in gehaim erkundigen sollten, ob der kaiser mit kriegs- 
volck« versehen, ob auch unainigkait under seinen fürsten am hoff oder 
sonst anzurichten, und in was gstalt ime mit kriegen abzubrechen 
r toete; 1 dann die Huni wol wußten, daß der kaiser am rechter, er- 
sarner kriegsfürst Ware, und [sie], sobaldt sie in Teutschland kemen, 
von im onangegriffen nicht beleiben wurden; u dann« all ir gemiet 
dahin gesinnet was, daß sie, nachdem sie aus Longobardien kemen, 
das Teutschlandt verderben und ime, dem kaiser, wo es sich fügte, 
u> umb die refier bei Augspurg ain schlacht liferen und darnach das gantz 
Bairlandt mit dem brandt verwüsten und also den haimzug in Ungarn 
dardurch nemen wollten, dann die Hungern schon ainen gegenhaufen 
von Ungern aus aufs das Bairlandt gericht hetten, wölicher den großen 
Haussen, so aus dem welschen landt oben herab zuge, entpfahen 
iä sollte? dieweil nun kaiser Otho gegen der ungerischen legation und 
bottschasft gar nichts beses noch arges arckwonet, gab er inen gnädige 
antwurt und abfertigung? aber hertzog Hainrich, des kaisers bruder, 
so derzeit nach Vertreibung der widerspennigen fürsten des arnolfischen 
geschlechts, (wöliche die Hungern aufs Teutschlandt, das zu verderben, 
so geraizt haben), das Bairlandt regiert und inne hette, wölicher Hainricus 
gleichwol von alter und siechtagen kranck lag,« shats durch gute, war- 
hafftige kuntschafft alle untreu und verderblich, arg fürnemen der 
Ungern erfaren und erkundiget und soliches seinem Herrn bruder, dem 
kaiser, durch schrifft in schneller eil verstendigt und zu wissen getont 
2- als nun der frum kaiser sich von den ungetreuen Ungern betrogen 
befandt und darneben ires verderblichen fürnemensg durch seinen 
bruder, den hertzogen zu Bairen, und andere fürsten des reichs [9a] 
a) „zu erneuern und in, den kaiser, daraus! zu dem sraintlichisten besuchen und begriesen 
sollen", b. b) Hdschr,: „beglichen jolten". c) So in b; in a „mit bem". d) „die 
Hunos wol wußten — nicht beleiben wurden" in b von Jäger am Rand nachgetragen, 
e) „dann" aus b statt „derbalben" in a. t) In den Hdschr.: „getan hat". g) In 
den Hdschr.: „ir verderblich sürnchmen". 
1. Das war Ende Juni 955.— Widukind c.44.— Brunner S. 24;Dümmler 
S. 251. 
2. S. Anm. 1, S. 42. 
3. Tümmler S. 251. 
4. Heinrich, König Ottos Bruder, seit 947 Herzog von Bayern. Sein Gegner 
Pfalzgras Arnuls war auf Seite der vor kurzem noch gegen den König verschworenen 
Empörer in den Kämpfen vor Regensburg am Osttor im Juli 954 gesallen. Bald 
darauf wurde Heinrich von schwerer Krankheit niedergeworfen und starb im No 
vember 955, doch nicht als Greis, sondern als ein noch in guten Jahren stehender Mann. 
5. Widukind c. 44. — Tümmler S. 251.
	        
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