Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Schlacht auf dem Lechfeld 955 
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römischen laifern und königen jeder zeit» redliche, getreue und er- 
kante Personen zu den bistumben in die reichstött geordnet worden 
send,b wöliche dem kaiser, dem reich und der statt, darinnen sie iren 
bischöflichen sitz halten sollen, getreu und beistendig gewesen, auch 
5 lieb und laidt, guts und bös mit inen erlitten haben, und wo solchs 
nicht von inen ervolgt° ist, so haben sie die römischen kaiser und könig 
aus freiem gemalt widerumb entsetzen mögen, deren getreuen bischöf 
ist diser lieb graff Ulricus auch ainer gewesen, dann er mit gemainer 
statt Augspurg wider des kaisers und des reichs feindt auch vil gefar- 
i« lichkait und Verfolgung erlitten hat. und ist die redlich, uralt des 
Hailigen reichs statt Augspurg under seiner regierung von den arnolfi- 
schen hertzogen zu Bairen, als von des kaisers feinden, auch am mal 
gewonen und verbrendt worden allain darumbe, daß die statt, der 
bischof und capitel an dem kaiser und dem reich getreu und bestendig 
is beliben sendt/ dann diser bischof Ulricus bis in sein todt an dem kaiser 
und dem reich mit treuen verharrt hat und mit gmainer statt volck zu 
dem kaiser in das feldt zu der ungerischen schlacht an die feindt ge- 
tzogen ist, a das alles aus dem fleußt, daß die thomstifft vor jaren 
geregulierte schütten und zuchtheuser gewesen sendt, wiewol jetzundt 
M zu unser zeit laider das widerspil von inen gesehen dermaßen, daß die 
örbgüter Cristi von inen mit unerberlichem« wesen verschwendet 
werden, 1 2 3 des alles diser zeit vil minder beschehen ist. nachdem aber 
solicher kaiserlicher rechtlicher geprauch durch Hochmut und aigen- 
nutzigkait der bäpst den römischen königen und kaisern in dem 1020. r 
25jar 3 entzogen ward, do habend die tomstifft nach ainem fürstlichen 
a) „jeder zeit" aus d. d> „worden jend" aus d. c) In den Hdschr.: „ervolgt worden 
ist". <t) Nach „getzogen ist" die Worte: „zudem hat er an den babst Nicolai ain heftige und 
stresfliche epistel geschriben und sonst der bredig und ler Christi hefstig obgelegen ist." Sie 
sind in t> durchstrichen und wurden von uns, da sie völlig unorganisch eingefügt sind und 
Sinn und Satz stören, weggelassen, zumal da von dem angeblichen Bries des Bischofs an 
Papst Nikolaus unten noch einmal die Rede ist. e) In d „ergerlichem" statt „unerberlichem ". 
I) 1021 jar. 
1. S. zu den Kämpfen, die Bischof Ulrich während des Fürstenaufstandes von 
954 zu bestehen gehabt, Gerhard c. 10; D.U., c.15 (931.12b).— Steichele, Bis 
tum Augsburg, III, S. 33; Riezler S. 314; Tümmler S. 228 f., 230 s.; Otten- 
thal S. 112,114; Grandauer S. 95. 
2. Jäger denkt (als Meistersinger) wohl an das bekannte Augsburger Meister 
lied von dem turnierenden, allerlei Unfug treibenden, ein Leben in Saus und Braus 
führenden „Almosen", das bei Liliencron, Die hist. Volkslieder der Deutschen, I 
als Nr. 89, S. 416 gedruckt ist. 
3. Lies 1122. Zur Sache im allgemeinen: v. B elow, Die Entstehung des aus 
schließlichen Wahlrechts der Domkapitel mit besonderer Rücksicht auf Deutschland 
(Leipzig 1883). — Im besonderen: Lenze, I. c., S. 103.
	        
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