Die Schlacht auf dem Lechfeld 955
59
und dapser hielten, dieweil sie aber an der antzal schwach und mit
irem blunder und troß beschwert warendt, send sie von den Ungren
geschlagen und in die flucht getriben worden, und habend vonstundan
die Schwaben, wöliche die sechs! und sibend legion fürten, angegriffen,
5 wöliche sich im streit gantz erlich, föst und wol gehalten und inen ir
hauptman hertzog Burckhardt gar dapser zugesprochen hat. demnach
und aber die Hungern ir gantze störck und macht an das ort, do sie
den streit angefangen und inen im ansang gelicklich ergangen, ge-
wendt hetten, do habend die Schwaben ser vil aus irem Haussen ver-
io loren und send von den Hunis zu ainem sitlichen abtzug getrungen
worden, wölches der from und sorgsam kaiser Otho als ain weiser
kriegsfürst wargenomen und» darauff sein ordnung geendert und
hertzog Conraten von Francken mit seiner legion an bemelten ort
beschaiden mit ansprechung, daß er dem feind, so die schwäbisch
is legiones bestritten und in not gepracht hette, begegnen und sden
Schwabens zu hilf komen sollte, mit gebet, als er selbst wißt, sich redlich
und dapser zu halten? wölicher Conradus als ain kiener fürst, solichs
zu vollbringen, mit gantz willigem gemietv sich dohin begeben« und
mit seinen Francken die Hunos, wöliche sich schon aufs die böhmische
so blünderung begeben, darnider geschlagen, inen den raub entnomen,
dartzu die Schwaben mit großem schaden der feind ersetzt, daß sie
sich gewendt und ir angesicht widerumb gegen den feinden gericht
haben; und nach disem erlangten sig der from und redlich fürst mit
höchster ehr und victori widerumb zu dem kaiser komen ist, und hat
25 sich also der gantz krieg an dasselig ort gewendet? als der kaiser
solichs ersehen, hat er gedacht, sich selbs in den streit zu begebene in
hoher zeit zu sein, domit die feind nicht zuvil vortail bekämen,« dar-
durch das gantz hör schaden entpfahen möcht, und darauff sich
mit aller macht zu dem streit zu keren und den feind selbs anzugreiffen
3° sich entschlossen, und facht darauff an, seine alte kriegsleut gar fraint-
lich anzusprechen, sein oration dohin beschließendt, daß sie inen den
weg durch die feind nach irer alten gewonhait mit dem schwert
machen wöllen, dann es werei jetzt nicht zeit, vil wort zu machen,
»> „und dieweil der veindt hinden eingebrochen, hat er" d. d> „mit g. willigem g."
entlehnt aus b. c) begeben, seine erste station verlasen und b. d) „sich selbs — zu
begeben" entlehnt aus d. «> bekamen d. k) es seie d.
1. Widukind, c. 46.
2. Widukind, c. 46. — Dümmler S. 257; Ottenthal S. 121.