Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Ausrichtung des Augsburger Zunftregiments 
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ämpter als das der bürgermaister abgetan und in der statt Pfleger namen 
geändret und verwexlet worden? zudem hat auch ain erber rat von 
gemainer statt wegen als ain glidt des hailligen reichs vil krieg und ' 
anstöß nicht allain von ir selbs, sonder sauchs von iren bundtsver- 
° wandte r? wegen leiden miessen, darinnen ser vil gelts auffgangen, 
wölichs gemainer statt einkamen nicht hat ertragen noch erraichen 
mögen, und derhalben jeder zeit von cristen und juden mörckliche 
suma gelts aufs zins und Wucher aufs sich nemen und entlöhnen 
miessen, dardurch dann dise statt in große, mörckliche schuld und gült - 
10 gefallen ist? und so dann ain erber rat zu betzallung solicher schulden 
ain steur hat auffrichten sollen/ so ist imerzu zwischen der gemaindt 
und ainem rat der gestalt, daß die gemaindt die steur und die burger 
auch die gantze gemainde zusamen bemessen und denselben solche Handlung sür- 
gehalten, ab welchem menigclich (außerhalben deren, welche solche Neuerung an tag 
bringen wollen sampt irem anhang) ain grossen vertms und Unwillen empfangen, 
auch nach denselben greifsen, sie an irem leib darumbe straffen wöllen. als aber die 
selben, mit namen Johanns und Sibot die Schongauer, Leopold der Schrötter, 
auch Cornad Stoltzhirsch von München, Albrecht Stoltzhirsch von Augspurg, sein 
bmeder, und Leopold Zweykircher den harten ernst und onwillen des rats und der 
gemainde vermerckt und ersehen, haben sie amen erbern rat aus den alten geschlechtern 
und die gemainde umb gnad gepetten, die inen mit solcher straff, maß und ordnung 
[ber Verbannung bzw. Ausschluß vom Rat und Gerichts widerfaren." — Vgl. auch 
Jäger, Chron. II, <5.31; Gasser, c. 1470; Stetten (Gesch. Augsburgs) S. 87; 
Frensdorfs in der Einleitung zum l. Bd. der Augsburger Chroniken, S. XXXIII; 
Schumann S. 131; Dirr, Studien zur Geschichte der Augsburger Zunftver 
fassung in der Z. S. N., Bd. XXXIX, S. 154; Zeller, Das Augsburger Burg 
grafenamt, I. c., S. 362 f. 
1. Die Vorsteher des Rats führten in ältester Zeit <nachweislich seit 1266) 
den Titel Bürgermeister; seit 1291 erscheinen statt ihrer Stadtpsleger, „procuratores 
civitatis", doch taucht zwischendurch auch das Bürgermeisteramt wieder auf. Zeller, 
>. c., S. 360 ff.; Schumann S. 21 ff. — Bei der Erledigung der Stolzhirschschen 
Händel wurde durch den kleinen und den großen Rat beschlossen, „daz hinanfuer 
kain bürgermaister hie werden soll noch enmack, und suolen niwer zwen Phleger 
haben". Augsb. Urk.-B., I, S. 150, Nr. 190. Trotzdem war H. Partner <s. oben 
S. 71 Anm. 8) wieder Bürgermeister. 
2. Die wichtigeren Bündnisse, die Augsburg (seit 1267) eingegangen, sind zu 
sammengestellt bei Schumann S.60ff. 
3. Die ersten Anleihen der Stadt, von denen wir Kenntnis haben, sind ver 
zeichnet in den Baurechnungen von 1320 bis 1330, dieR. HosfmanninderZ. S. N., 
Bd. v (Augsburg 1878), S. 1 ss., veröffentlicht hat. In zusammenhängender Weise 
spricht von dem Schuldwesen der Stadt in der vorzünftigen Zeit Schumann 
S. 125 ff., der sich, soweit allgemeine Gesichtspunkte in Betracht kommen, auf die 
Arbeit von Kuske, Das Schuldenwesen der deutschen Städte im Mittelalter, in 
der Zeitschr. für die gesamte Staatswissenschaft, eä. K. Bücher, Ergänzungshest 12 
(Tübingen 1904), stützt. 
4. Siehe die Wege, die die Stadt einschlug, um aus den Schulden zu kommen, 
bei Schumann S. 126 ff.; über die Steuerveranlagung von 1368 und die in diesem 
Jahre durch die Zunftverfassung an dem bisherigen „Brauch" vorgenommenen 
Änderungen: Jansen, Die Anfänge der Fugger (Leipzig 1907), Beil. IV, S. 83 ff.
	        

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