Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments 81
Unterdrückung und [19b] Verachtung [der tren] nicht gestatten wurden»,
als an andern orten, do die zunftlich regierung nicht ist, gar grob ge
schehen, und dessen gute exempel noch heutigs tags fürgepracht
werden möchten, derhalben die zunftlich regierung der fraintlichkait
2 halben andren regierungen weit fürgesetzt werden mag. es werden
auch alle und jede gepot und verbot in mindern und inv mereren
fachen, so ainer erberen gemaind und zünften von ainem erberen rat«
aufferleget werden«, vil« fraintlicherer, annemlicherer und bösserer
mainung auffgenomen in bedenckung, daß jede zunft ire erwölte vor-
ic> geher in den räten darbei sitzen hatt, auch derhalb dester williger und
geflißner von ainer erberen gemaind vollbracht und volltzogen werden,
so kan auch niemants laugnen, daß die zunftliche regierung sampt iren
ämptern ain gantz geschlachten, artigen, fraintlichen rat und gemaind
machet, ursach, daß dardurch von der gantzen gemaind«, reich und arm,
is in diser stattb die erbersten und verstendigisten auf den aidt an die rät
genomen und gewöllet werden, und daß auch alle untugent, mutwill,
fresse!, verfortailungen und alle lasier sich vor der straff mit Nichten
verbergen [können], sondern durch den nidersten standt der zünften
bis in den höchsten grad getzüchtiget und gestraffet werden, und mag
so die justitia in dem, daß dem reichen als dem armen geschechen soll,
iren Lösten, geraden und schleinigern weg gehaben, und in suma,
wo also die zunftliche regierung mit iren ämptern, als es die alten in
böster mainung, menigklich zu gut, fürgenomen, mit fraintlichem
gemiet gehalten wirtl, so muß warhafftig volgen, daß es ain frome,
25 willige und gehorsame, fraintliche gemaind geperen [möcht], und
kan und mag niemants anders erachten und sagend dann daß sich
durch vorgemelte zunftliche ordnung alle ding von dem nidresten bis
zu dem« höchsten grad, (so nun von dem Magistrat darob gehalten Wirt),
selbs regieren und verrichten und alle fachen zu dem nutzlichisten und
so fraintlichisten zugehen miessen, wöliches alles aus erzölten Ursachen
mit warhait abgenomen rverden mag. das hab ich allain der warhait
und dem freien stand, der alles gute, so er recht gehalten [Wirt], mit
sich bringt, zu gut und den erberen zünften zu ainer defension mit
ainer kurtzen sumarien melden wollen.
a) In den Handschriften korrumpiert. d> „in" fehlt b. c) von ainem erb. rat durch Ver
kündigung den zünften b. d) „werden" fehlt b. e) „in vil" b. () „hat" aus b statt
„haben" in a. g) In den Hdfchr. „die gantze gemaind". b) „als" nach „statt" wurde als
störend weggelassen. 0 In den Hdschr. „werden". k> rechnen und sagen b. 1) bis
in den b.
Städtechroniken XXXtV.
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