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Nachdem die Spule an dem einen Ende geladen ist, bleibt in
der Patrone ein leerer Raum, der in den obern Theil der Bombe hin
eingesteckt werden muß, und zwar bleibt dabei der gefüllte Theil der
Rakete auswärts, wie (7. XIX.) zu erkennen gibt. Die Spule
muß auf dem Theile a der Bombe sehr fest haften, damit sie nicht
fortfliegt, noch in die Bombe hineinbringt bei dem Stoße des Pul»
Vers, wodurck die Bombe in die Luft geworfen wird. Damit sie
nicht in die Bombe eindringen könne, macht man sie von zwei Di
cken, wie (Fig. 12. XIX.) zeigt. Diese beiden Dicken müssen sehr
fest zusammengeleimt sein, denn hiervon hangt zum Theil die Si
cherheit der Umstehenden ab, wenn die Bombe abgebrannt wird.
Der untere Theil der Spule wird in die Bombe gesteckt, und der
dickere Theil bleibt auswendig und hindert sie am weitern Eindrin
gen. Ist die Zündspule fest gemacht, so füllt man zuerst eine
Hälfte der Bombe mit der für sie bestimmtenGarnitur, welche man
mit vieler lebhaft brennender Materie vermischt, um sie zu entzün
den, und vorzüglich mit körnigem Pulver, um das Platzen der
Bombe zu erleichtern. Dann wird die zweite Halste der Bombe
eben so gefüllt, und beide werden hierauf zusammengebracht, um die
Bombe zu schließen; man leimt sie mit Tischlerleim, und schlagt ei
nen von der Zündspule ausgehenden Bindfaden so oft um sie herum,
bis man gewiß ist, daß sie sich nicht öffnen und dem Stoße des Pul
vers, welches die Bombe in die Luft treibt, hinlänglich widerstehen
kann. Man bemerke noch, daß die Bombe an dem Theile d, wo
der Ausstoß liegt, viel dicker sein muß, als anderwärts, eine Maß
regel, welche schon die Vorsicht erfordert.
Der Ausstoß ist eine in einer Pappkappe enthaltene Quanti
tät Pulver, die j S vom Gewichte der Bombe schwer ist, also auf ei»
Pfund Bombengewicht eine Unze Pulver zum Ausstöße. Liegt das
Pulver nach gemachter Pappe zu frei, so drängt man es so weit zu
sammen, daß der untere oder dickere Theil der Bombe auf dem in
der Kappe enthaltenen 'Pulver liegt; die Kappe hat den halben
Durchmesser der Bombe (7. XIX.). Liegt die Bombe fest auf dem
Pulver aus, so leimt man die Kappe mit Kleister recht fest an die
Bombe an; sie hat dann die Form der Fig. 7. XIX.
Ist der Ausstoß getrocknet, so macht man in die Kappe zwei
gegen einander über liegende Löcher und bringt in jedes zwei Docht
stränge, welche durch das in der Kappe enthaltene Pulver gehen.
Diese Dochtstränge liegen in einer Röhre, die von dem Ausstöße bis
zur Zündspule a gehen; die Röhre ist jedoch im Innern der Kappe
unterbrochen, damit der Docht das Pulver entzünden kann; ferner