Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

Manche Feuerwerker nehmen nicht Pulvermehl, sondern kör 
niges Pulver; dadurch aber springt mitunter die Patrone. 
§. 127. Römische Wasserkerzen. 
Diese sind ganz wie die früher beschriebenen römischen Kerzen; 
nur versieht man sie mit der schon beschriebenen Scheibe, und um sie 
genau vertikal jm Wasser zu erhalten, bringt man unter hie Scheibe 
einen umgekehrten abgekürzten Kegel (8- XXI.), der mit seiner brei 
tem Grundfläche an die Scheibe und mit der kseinern an die Pa 
trone geleimt wird, so daß keine Fuge vorhanden ist, in welche Was 
ser eindringen könne. Das Ganze wird dann auf die genannte 
Weise überstrichen. 
Diese Methode mit dem umgekehrten Kegel ist das sicherste 
Mittel, eine Rakete im Wasserspiegel und genau im Lothe zu er 
halten. 
§. 128. Knieraketen oder Delphine. 
Die Knieraketen haben ihren Namen bloß von der Form ihrer 
Patrone, nicht von ihrem Effecte erhalten. Sie bestehen aus emer 
Patrone, an welche eine andere leere Patrone, die sogenannte falsche 
Scheide, unter einem Winkel von 130 bis 135 Graden angesetzt Ist 
(4. XX.). 
Man ladet eine Patrone mit einer lebhaften Eomposition, wie 
z. B. Brillantfeuer; dann schneidet man eine andere leere Patrone, 
die Scheide, quer durch unter einem Winkel von ungefähr 130 Gra 
den, wie es die genannte Figur zeigt. 
Beide Raketen leimt man nun mit Kleister so fest an einan 
der, daß kein Wasser durchdringen kann, und überstreicht sie dann 
Mit Talg oder Firniß. 
Die Länge der Patrone zur Knierakete ist die gewöhnliche; die 
Scheide hat -f von dieser Länge. Die falsche Scheide dient dazrr, 
die Rakete durch das der Kehle entgegengesetzte Ende auf dem Was 
ser zu erhalten, damit die in das Wasser tauchende Kehle daraus 
auftauche vermöge der Lust, die sich durch das Feuer ausbreitet und 
auf das ihr zur Unterlage dienende Wasser drückt. 
Statt die Knieraketen oder Delphine mit Brillantfeuer zu la 
den, kann man sie auch mit der Eomposition der fliegenden Raketen 
und auf dem Dorne derselben laden; auch kann man sie detoniren 
lassen, wie die fliegenden Farzraketen. 
§. 129. Wassercouriere. 
Die Wassercouriere sinh Raketen, die sich auf der Oberfläche
	        
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