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welche man nach Gutdünken in eine Scheide bringt, die um die
Raketenlange langer ist, als der Raketenstock. Der Durchmesser
der Schelde richtet sich nach der Anzahl der in sie zu bringenden Ra
keten. Die Scheide wird unten wasserdicht verschlossen, bcballastet
und erhält im vierten Theile ihrer Länge von oben eine Scheibe, wie
bei den Wassergarben u. s. w. Die Scheide macht man wie immer.
Um sich zurückziehen zu können, versieht man das Bouquet mit
einer Garbe, die erst abbrennt, ehe die Raketen in die Höhe steigen.
Die Lunte jeder einzelnen Rakete muß etwas weit aus der
Kehle hervorstehen, damit man sie alle mit einer einzigen Lunte com-
municiren könne.
§. 139. Von den Constructionen auf dem Wasser.
Die Beschaffenheit des auszuführenden Wasserstückes erheischt
oft eine vorgängige (Zonstruckion auf dem Wasser; ich überlasse cs
der Einsicht eines Jeden, der sich in diesem Falle befindet, diese Con-
structivn nach Ort und Umständen vorzunehmen, bemerke jedoch,
um davon irgend eine Idee zu geben, daß man gewöhnlich einige
Pfeiler in den Grund rammt, über diese Balken und Bretter legt,
und so eine Art von Gerüst bildet. Dieses hat die hinreichende
Höhe, wenn es einige Zolle über dem Wasser vorsieht. •
Abschnitt IIF.
Feuerwerke für Luftballons.
§. 140.
Aach der schönen Entdeckung der Luftballons von den Gebrüdern
Montgvlsiürs versuchten Charles, Robert, Picard, Blanchard und
Andere mancherlei Stücke, die, obgleich sie wohl glückten, doch sehr
einförmig waren. Mein Vater war der erste, der im Jahre 1786
in seinem Garten, bloß um sich zu belehren, einen Versuch mit einer
Montgolsiüre machte, die er mit einem Feuerwerke beladete. Der
Versuch gab große Erwartungen, allein mein Vater war zu sehr be- !,
schäftigt, als daß ec von seinen Versuchen alle den Vortheil hätte
ziehen können, den dieser versprach.
Die bald darauf, erfolgten glücklichen Fortschritte von Charles,
in der Verbesserung der Luftballons, munterten noch mehr dazu auf,