Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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Detonation erzeugt. (Vrrgl. den Artikel Pulver.) *) Ist der Sal 
peter mit einer beliebigen, nur geringern Menge Schwefel verbunden, 
so theilt er sich, nachdem der Schwefel geschmolzen ist, und dieser 
verbrennt mit ihm; jedoch wird dies nur dann kräftig vor sich gehen, 
wenn man den Schwefel durch Kohle ersetzt, denn der Schwefel hat 
an sich nur eine sehr schwache Kraft zu verbrennen und der Salpeter 
wirkt nur im Verhältniß des ihn verdunstenden Feuers, dagegen 
faßt die Kohle leicht Feuer und theilt es lebhafter als jede andere 
Materie mit. Bringt man Feuer zu dieser Mischung, so brennt 
die Kohle mit dem Salpeter und theilt ihn mit einer Geschwindig 
keit, die mit dem vorigen Versuche nicbt im Verhältniß steht. (Vergl. 
die Artikel Schwefel und Kohle.) Hierbei ist zu merken, daß die 
Materien zu diesen Versuchen gepülvert oder zerstoßen sein müssen. 
Der Salpeter also brennt nicht für sich, sondern durch Hülfe 
eines verbrennlichen andern Körpers. Er ist die erste und nützlichste 
Materie bei der Bereitung der Feuerwerke und des Schießpulvers. 
In allen Arten von Mischungen wird er angewendet, und er verbin 
det sich mit allen Materien, wenn er nur die beiden Bestandtheile 
des Schießpulvers, den einen oder den andern, bei sich hat. 
Braucht der Salpeter Schwefel oder Kohle, um wirken zu 
können, so können auch der Schwefel und die Kohle ohne Salpeter 
keine Detonation hervorbringen. 
Der Salpeter ist immer der vorherrschende Theil zu den Lan 
zenfeuern, weil er in seiner Verbindung mit den übrigen Bestand- 
theilen derselben nur langsam schmilzt, und diesen Bestandtheilen Zeit 
verschafft, ihre Wirkung zu zeigen. 
Man kann den Salpeter auf mehre Weisen erkennen, vor 
züglich an dem kühlen, sauren Geschmacke, den er auf der Zunge zu 
rückläßt. Um sich jedoch von seiner Güte zu überzeugen, bringt man 
eine Handvoll gestoßene» Salpeter auf ein Brett, legt eine glühende 
Kohle auf ihn so lange, bis der Salpeter ganz verzehrt ist; brauset er 
während des Verbrennens auf, und macht er ein Loch in das Brett, 
so ist er mit fremden Stoffen vermischt und muß gereinigt werden. 
Wenn der Salpeter das Brett verbrennend knistert, und Thcilchcn 
von sich schleudert, so enthält er viel Seesalz; läßt er nach dem Ver 
brennen einen graulichen Schmutz zurück, so enthalt er nocherdige 
Substanzen; diese so wie das Seesalz können nur durch eine neue 
Reinigung aus ihm fortgeschafft werden. Verbrennt er jedoch schnell, 
unter einer weißen, etwas ins Rosenrothe ziehenden Flamme, so ist 
*) Ueber die einzelnen hier gebrauchten Kunstwörter hat man sich an 
das hinten angehängte Verzeichniß der Kunstwörter zu halten.
	        
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