Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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Die Schwefelblume, welche man wenig bei Feuerwerken an 
wendet, muß, wenn sie angewendet werden soll, nach ihrer Eapacitäl 
und nicht nach ihrem Gewichte geschätzt werden, weil sonst das Re 
sultat der Zusammensetzung nicht dasselbe bleiben würde, indem ihre 
Theile feiner zertheilt sind und deshalb mehr Volumen und Ausdeh 
nung haben. Es hat nämlich eine Stange Schwefel von einem 
Pfunde an Gewicht weniger Volumen, wenn sie auch pulverisirt 
wird, als ein Pfund Schwefelblume. 
Man erhalt die Schwefelblume, wenn man gestoßenen Schwe 
fe! in zwei unglasurle Gefäße bringt, wo sie sich an dem obern Ge 
fäße ansetzt, und also sublimirter Schwefel ist. 
Die Schwefelblume hat mehrere Vorzüge, die man sich zu 
Nutze machen kann; sie gibt etwas weniger Rauch, als dör Schwe 
fel; sie beschleunigt oder verzögert, wie der Schwefel, die Wirkung 
des Feuers je nach den Materien, womit sie in Verbindung gesetzt 
wird. Sie gibt in den Eompositionen zu den Feuerwerken eine hel 
lere Farbe, weil sie ganz von erdigen Theilen befreit ist. 
§. 3. Holzkohle, schlichtwcg Kohle genannt. 
Die Holzkohle ist ein fester, schwarzer, zerreiblichcr Körper, er 
zeugt durch eine Verbrennung, die nach Absorption der Flamme un 
terdrückt wird, ehe die verbrennlichen Theile gänzlich zerstört werden. 
Das bis zu dem Punkte verzehrte Holz, wo es die Flamme 
nicht mehr unterhält, gibt die Kohle. Ist das Holz bis dahin ver 
zehrt, so löscht man es aus, indem man es der Luft entzieht; Was 
ser darf man nicht hinzugießen, weil cs sich dadurch zersetzen. Wasser 
stoffgas und kohlensaures Gas erzeugen und so die Güte der Kohle 
beeinträchtigen würde. 
Die Kohle glüht nur und gibt keine Flamme, wohl aber einen 
Glanz, den es allen Eompositionen zu den Feuerwerken mittheilt 
und vorzüglich dem Salpeter, wo die Farbe rosa wird. 
Die angefachte Kohle verbreitet nicht ihr Licht; sie hat keinen 
merklichen Rauch, sondern strömt ein sehr feines Gas aus, welches, 
vorzüglich wenn sich die Luft an dem Orte nicht schnell erneuert, 
nur mit großer Gefahr cingeathmet werden kann. Mit Unrecht ha 
ben daher Einige der Kohle den Rauch der Feuerwerke zugeschrieben. 
Berrilung der Kohle. 
Der Feuerwerker wird in Hinsicht auf Sparsamkeit und Güte 
der Kohle wohl thun, sie sich selbst zu bereiten. Vorzüglich muß 
man die Güte der Kohle dabei im Auge haben, weil die in den Hä-
	        
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