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zerstößt sie mit einer Keule; Mörser und Keule sind dabei von Holz,
jedoch kann man auch einen Mörser aus Marmor nehmen, die Keule
muß aber immer von Holz sein. Dabei feuchtet man die Masse in
dem Mörser mit etwas Wasser an, damit die Stoffe nicht verfliegen
und sich nicht erhitzen können, was sonst bis zur Entflammung fort
gehen könnte. Auf solche Weise stampft man die Masse bis zur
völligen Aggregation, was 15 bis 18 Stunden und noch länger
dauern kann, je nachdem man mehr oder weniger Masse hat. Die
Masse muß dabei so stark angefeuchtet werden, wie eine mit Regen
geschwängerte Thonerde, so daß sie bei der Berührung nicht am Fin
ger kleben bleibt. Diese Menge Feuchtigkeit ist übrigens erforder
lich. um das Pulver körnern zu können. Hat die Masse auf diese
Weise den Punkt der vollkommenen Aggregation erreicht, so bringt
man sie in ein Körnsieb.
Dies Köcnsicb besteht entweder aus Leder oder Pergament; der
Diameter seiner Maschen ist doppelt so groß, als man die Pulver
körner erhalten will. Man bringt die Masse in das Sieb, und legt
auf sie ein linsenförmiges Stück schweres Holz, welches 4 bis 5 Fuß
lang, auf 2 Fuß dick ist; wahrend nun dem Siebe eine kreisförmige
Bewegung mitgetheilt wird, drückt das Holz auf die Masse im
Siebe und drückt ste in kleinen Theilen durch die Maschen des Sie
bes, wodurch man aber noch unvollkommene Pulverkörner erhält.
Theilt sich die Masse nicht in Körner, sondern zerfällt sie in Pulver
staub, so bringt man sie in den Mörser zurück, um sie anzufeuchten.
Ist sie zu feucht (und daß sie dieses nicht sei, ist vorzüglich zu berück
sichtigen), so bringt man sie gleichfalls in den Mörser zurück und
bringt noch trockene Masse hinzu, worauf man das Ganze nochmals
stampft. Ist die Masse ganz durch das Sieb gegangen, so bringt
man sie zum zweiten Male hinein, und erhält dann vollkommene
Körner.
Sind die Körner nach diesem zweiten Durchschlagen noch nicht
verdickt genug, so bringt man sie zum dritten Male in das Sieb.
Will man dann noch die Körner abrunden, wie z. B- das Berner
Pulver, so bringt man eine Menge davon in ein Glättfaß (13. IV.),
was auf der innern Seite sehr uneben ist, damit das Pulver nicht in
Masse zurückbleibe und sich abrunden könne. Dieses Faß hat eine
Axe a b, die mit ihren Enden a und b auf Unterlagen ruht, und
mittelst der Kurbel r; rundgedreht werden kann. In diesem Fasse
wird das gekörnte, noch feuchte Pulver rundgedreht und dadurch noch
besser verdichtet, wobei die fortgesetzte Reibung cs abglättet.
War der Salpeter gut und der Schwefel gehörig gereinigt, so